Der TSV Münchingen und Aufsteiger TSV Merklingen kassieren zum Start der Fußball-Bezirksliga Niederlagen, der SV Leonberg/Eltingen und der SV Perouse holen je einen Punkt.
Ohne Dreier sind die vier Fußball-Bezirksligisten aus dem Altkreis Leonberg am ersten Spieltag der neuen Saison geblieben, lediglich zwei Unentschieden waren die magere Ausbeute. Eine besonders bittere Niederlage kassierte der TSV Münchingen, der durch einen überflüssigen Foulelfmeter in der Nachspielzeit eine 1:2-Niederlage beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen II hinnehmen musste. Bei der letzten Aktion des Spiels wollte TSV-Schlussmann Florian Reichert nach einer Flanke durch den Fünfmeterraum den Ball final klären, traf jedoch an der Strafraumgrenze einen Gegenspieler, sodass dem Unparteiischen gar keine andere Möglichkeit blieb, als auf Strafstoß zu entscheiden. Diesen verwandelte Tobias Rossmann in der 94. Minute zum 2:1, danach pfiff der Schiedsrichter ab.
„Eigentlich haben wir die Partie in der ersten Halbzeit verloren“, bedauerte TSV-Trainer Ahmet Yenisen. Seine Elf hatte die Gastgeber, die unter der Woche einen 8:0-Erfolg im Bezirkspokal gefeiert hatten, gut unter Kontrolle und ließ wenig zu. Die Münchinger kamen zu Chancen, ließen diese jedoch liegen. Die größte vergab Lukas Tschen-tscher, der einen Foulelfmeter in der 22. Minute nebens Tor setzte. Auch Nikola Prkacin hätte den TSV in Führung bringen können, sein Kopfball aus fünf Metern ging aber über das Tor.
In Rückstand geriet Münchingen in der 75. Minute, als die Gastgeber einen langen Pass spielten, und der eingewechselte Joshua Osita King den zu ungestüm herauseilenden Reichert umspielte und zum 1:0 ins leere Tor traf. Davon ließ sich Münchingen nicht beirren, nur drei Minuten später glich Nikola Prkacin zum 1:1 aus. Doch zum Punktgewinn reichte es nicht. „Wir hatten eigentlich die klarere Struktur im Spiel und mehr Spielanteile, aber uns fehlt vorne die Kaltschnäuzigkeit“, haderte Yenisen.
TSV Merklingen läss Chancen liegen
Überaus enttäuscht zeigte sich auch Trainer Gianluca Crepaldi nach der 1:2-Heimniederlage seines TSV Merklingen gegen den TSV Nussdorf. „Die Jungs sind total niedergeschlagen, das bessere Team hat verloren“, bedauerte er. Dominik Woischiski brachte die Gastgeber nach elf Minuten mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze in Führung. Nach 28 Minuten entschied der Unparteiische jedoch auf Strafstoß für die Gäste, was Crepaldi nicht nachvollziehen konnte. „Unser Verteidiger steht auf der Grundlinie, der Gegner läuft auf ihn zu“, meinte er. Johannes Wizemann war es egal, er verwandelte den Foulelfmeter zum 1:1-Ausgleich. „Das hat uns ein bisschen aus dem Konzept gebracht“, fand Crepaldi.
Dennoch hätte seine Mannschaft die ersten drei Punkte unter Dach und Fach bringen können, wenn sie ihre Chancen besser genutzt hätte. Doch 70 Prozent Ballbesitz, ein Eckenverhältnis von 10:1 und fünf Großchancen reichten nicht, um einen zweiten Treffer zu erzielen. Stattdessen stellte Nikola Ristomanov den Spielverlauf in der 67. Minute auf den Kopf, als er den einzigen Abwehrfehler der Gastgeber zum 1:2-Siegtreffer nutzte. „Das war das einzige Mal, dass sie in der zweiten Halbzeit vor unserem Tor waren“, haderte Crepaldi, um sogleich nach vorne zu blicken: „Nächste Woche werden wir verstärkt am Torabschluss arbeiten.“
Erblin Mehana rettet Punkt für SV Perouse
Sehr zufrieden war hingegen Trainer Erkan Kilic mit dem 1:1 seines SV Perouse beim TSV 1899 Benningen. „Benningen hat ein eingespieltes und topfittes Team, das so manchem Gegner Probleme bereiten wird“, prophezeit er. Die Gastgeber liefen zu Beginn beider Halbzeiten die SV-Akteure hoch an und kamen in der ersten Halbzeit zu drei Chancen, während Perouse kaum Abschlüsse hatte. Am Ende der Drangphase in Halbzeit zwei brachte Angelo De Capua seine Farben in Führung, nachdem die Gäste in der eigenen Hälfte den Ball verloren hatten (61.). Perouse zeigte sich jedoch unbeeindruckt und kam durch Sermin Zekjiris Nachschuss nach 79 Minuten zum 1:1. SV-Schlussmann Erblin Mehana rettete dem SV am Ende mit einigen Paraden den Punktgewinn.
Gute Moral beim SV Leonberg/Eltingen
Zwei unterschiedliche Halbzeiten bot der SV Leonberg/Eltingen zum Saisonauftakt gegen Aufsteiger TASV Hessigheim. „Die erste Hälfte war total zerfahren, es gab viele Fehlpässe und viel zu wenig Kommunikation“, monierte SV-Trainer Benjamin Schäffer. Die Folge war ein 0:2-Rückstand zur Pause. Bereits nach fünf Minuten überwand Kevin Merkler SV-Schlussmann Kim Witte mit einem Chip-Ball nach einem Fehlpass in der eigenen Hälfte. Beim 0:2 blieb Witte auf der Linie, als der Ball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld in den Fünfmeterraum kam, Mohammed Diar Bakerli nutzte den Raum zum 0:2. Den möglichen 0:3-Pausenstand verhinderte Pascal Nufer mit einer Rettungstat auf der Linie.
In der zweiten Halbzeit zeigten die Gastgeber dann aber ihre Qualitäten. Durch vier Wechsel kam noch mehr Tempo ins Spiel des SV, der durch einen Doppelschlag dann zum verdienten Ausgleich kam: Erst verwandelte Patrik Hofmann einen Foulelfmeter (72.) nach einem Foul an Marco Seufert, zwei Minuten später sorgte Seufert mit einer Energieleistung gegen zwei Gegenspieler für den 2:2-Ausgleich. Florian Hofmann hatte in der Schlussphase sogar noch die Chance zum 3:2. „Die Moral ist intakt, das Spiel mit dem Ball und aggressives Verhalten können wir besser“, lautete Schäffers Schlussfazit.