1:0 für den SV Leonberg/Eltingen: Patrik Hofmann eilt zu Torschütze Matthias Stahl (re.), die Kicker des SV Gebersheim können es nicht fassen. Foto: Andreas Gorr

In der Fußball-Bezirksliga gibt die Spvgg Warmbronn wieder ein Spiel innerhalb kurzer Zeit aus der Hand und kassiert die siebte Niederlage in Folge. Trainer Chris Seeber lobt sein Team trotzdem.

Nach nur zwei Toren in den vergangenen drei Spielen ist beim TSV Münchingen der Knoten in der Offensive wieder geplatzt – und das, obwohl Torjäger Fatih Yenisen urlaubsbedingt fehlte. Auch ohne den 32-Tore-Mann setzte sich der TSV Münchingen beim TV Aldingen sicher mit 4:1 durch. Mit verantwortlich dafür war eine taktische Änderung, die TSV-Coach Ahmet Yenisen seinem Team mit auf den Weg gegeben hatte. „Wir wollten aus einem Mittelfeld-Pressing unsere schnellen Spitzen einsetzen und damit Konter verhindern“, erklärte er.

In der ersten halben Stunde klappte dies nicht ganz wie erhofft, weil den Pässen in die Spitze „der letzte Schliff“ fehlte (Yenisen). Als Münchingen den Druck nochmals erhöhte, stellte sich aber schnell der Erfolg ein: Lukas Tschentscher (36.) und Yannic Wieland (44.) schlossen zwei schöne Spielzüge zur 2:0-Halbzeitführung ab. Um nicht durch ein Gegentor wieder aus der Bahn geworfen zu werden, hielten die Gäste auch im zweiten Durchgang das Tempo hoch und stellten durch den sehenswerten Treffer von Benjamin Hamann in der 51. Minute früh die Weichen auf Sieg. Fast genauso schön war das 4:0 durch Luigi Ancona zwölf Minuten später. „Heute haben wir endlich einmal das offensive Potenzial gezeigt, das eigentlich in uns schlummert“, freute sich Yenisen.

Die vier Treffer waren überaus wertvoll, weil Aldingen durch die Standards von Dominik Hoffmann regelmäßig Gefahr vor dem Münchinger Tor heraufbeschwor. Zum einzigen Treffer durch den Ex-Oberliga-Kicker Dima Schurichin (79.) nach einem Eckball kamen Gastgeber aber erst, nachdem der Tabellenzweite in der letzten Viertelstunde den Fuß vom Gas nahm. Mehr als der Gegentreffer machte Coach Yenisen eine mögliche Verletzung von Torhüter Maximilian Kunz Kummer. „Er ist bei der letzten Aktion mit dem Fuß im Rasen hängen geblieben und hat es krachen gehört“, berichtete Yenisen. Es heißt: Warten, was die Untersuchung ergibt.

Schneller Knock-out für Spvgg Warmbronn

Ein Déjà-vu der unangenehmen Art erlebte Trainer Chris Seeber bei der 2:5-Niederlage seiner Spvgg Warmbronn beim SV Salamander Kornwestheim. Nachdem sein Team in der Vorwoche gegen AKV B.G. Ludwigsburg innerhalb von neun Minuten eine 3:1-Führung verspielt hatte, reichten diesmal drei Minuten (55., 58.), um nach einem 2:2-Halbzeitstand vorentscheidend mit 2:4 in Rückstand zu geraten. „Nichtsdestotrotz ist es überragend, wie das Team mit solchen Nackenschlägen umgeht“, lobte Seeber die folgende Drangphase seiner Elf, die nach der Umstellung auf eine Dreierkette mehrfach die Chance zum Anschlusstreffer hatte. Stattdessen machte Kornwestheim mit dem 5:2 in der Schlussminute die siebte Niederlage der Warmbronner in Folge perfekt.

In der ersten Hälfte hatte die Spvgg den Gastgebern Paroli geboten. Sermin Zekjiri brachte die Gäste in Führung (6.), durch einen Freistoßtreffer (16.) und einen Foulelfmeter (24.) drehte Kornwestheim die Partie. „Das Foul war vollkommen überflüssig, der Stürmer war auf dem Weg aus dem Strafraum zum Parkplatz“, meinte Seeber sarkastisch. Über den 2:2-Ausgleich zur Pause durch Frederik Kindlers Foulelfmeter (45.) konnte sich die Spvgg nicht lange freuen.

SV Leonberg/Eltingen macht es sich schwer

Nur einen Sieger gab es in den beiden Derbys des Spieltages. Der SV Leonberg/Eltingen setzte sich verdient mit 2:0 gegen den SV Gebersheim durch. Gästetrainer Björn Wenninger sah nach zuletzt zwei Niederlagen mit jeweils acht Gegentoren dennoch einen Fortschritt: „Es wäre vermessen, wenn man von uns Hurra-Fußball erwartet hätte. Aber wir haben die letzten beiden Spiele zumindest wieder eingefangen“, meinte er. Er hatte seiner weiterhin stark ersatzgeschwächten Elf statt des bisherigen 5:3:2-Systems eine 4:2:3:1-Anordnung mitgegeben, um „möglichst lange die Null zu halten und ab und zu Nadelstiche zu setzen“.

In der 58. Minute gelang es den Gastgebern jedoch, die Gebersheimer aus der Defensive zu locken und den sich dahinter liegenden Raum zum 1:0 durch Matthias Stahl zu nutzen. Ennio Ohmes schloss einen Konter mit einer feinen Einzelaktion in der 83. Minute zum 2:0-Endstand ab. „Wir haben es uns unnötig schwer gemacht, der Abschluss bleibt immer noch ein bisschen unser Manko“, musste Trainer Benjamin Schäffer für seinen SV Leonberg/Eltingen konstatieren.

TSV Heimsheim fehlen vier Minuten

86 Minuten lang durfte Schlusslicht TSV Heimsheim im Derby gegen den SV Perouse vom dritten Saisonsieg träumen. Dann aber gelang Din Emir Ljajic noch der hochverdiente Ausgleich für die Gäste. „Uns ist am Ende die Kraft ausgegangen, was kein Wunder ist, wenn der Gegner 80 Prozent Ballbesitz hat“, meinte TSV-Trainer Erkan Kilic. Perouse-Coach Erkan Karaca räumte eine gewisse Angst ein, dass seiner Elf die Zeit am Ende davonlaufen könnte. „Unsere Chancenverwertung war schlicht katastrophal, wir hatten mehr Möglichkeiten als in den letzten drei Spielen zusammen“, sagte er. Heimsheim war nach einem Fehler der Gäste in der Vorwärtsbewegung in der 15. Minute durch Hadis Abdiji in Führung gegangen und hatte in der ersten Halbzeit zwei weitere gute Chancen. „Am Ende müssen wir trotz des späten Gegentreffers mit dem einen Punkt hochzufrieden sein“, räumte Kilic ein.