In Bernhausen, Echterdingen und Stetten gibt es auch diesmal keine Fußballturniere unterm Dach – was finanzielle Konsequenzen haben wird.
Filder - Enttäuschung allenthalben, zugleich aber auch die einende Einsicht, dass es erneut keine andere vertretbare Möglichkeit gibt: Wie schon vor einem Jahr fällt die Hallenfußballsaison auf den Fildern aus. Die drei verbliebenen Veranstalter TSV Bernhausen, TV Echterdingen und Spvgg Stetten haben nun entschieden, ihre Winterturniere ein weiteres Mal abzusagen. Am Grund hat sich nichts geändert: Corona. „Wenn man alles auf einen großen Zettel schreibt, was man gesondert beachten müsste, kann man leider nur zu einem Schluss kommen: Es macht keinen Sinn. Aufwand und Ertrag stünden in keiner Relation“, sagt quasi stellvertretend Ronald Englisch, der Echterdinger Organisator.
Maskenpflicht, Abstandsregeln, Hygienevorschriften, darüber hinaus Zutritt nur – ja, für wen eigentlich? Ausschließlich Geimpfte und Genesene? Oder auch Getestete? Und wenn ja, unter welchen Bedingungen dann? 3 G? Oder 3-G-Plus? In Anbetracht gerade erneut rasant steigender Infektionszahlen lässt sich zurzeit kaum voraussagen, was am Spieltag gegolten hätte. In jedem Fall wäre es ein komplizierter Weg geworden. „Und das dann mit Gewalt durchzuziehen und am Ende womöglich noch als Corona-Hotspot dazustehen, da haben wir nein gesagt“, sagt Englisch. Auch wenn es schmerzt, sowohl emotional als auch finanziell. Auf der einen Seite stirbt somit zum zweiten Mal nacheinander „das große Familienfest“ zum Beginn des neuen Kalenderjahrs, als welches die Echterdinger ihre Veranstaltung um den Fauser-Cup für gewöhnlich sehen. Zum anderen, klar, brechen Einnahmen Weg. Schon das ebenso erneut ausgefallene Krautfest hatte in dieser Hinsicht weh getan.
Verlust eines „Umsatztreibers“
Marcel Fenske, der Abteilungsleiter beim Nachbarn Bernhausen, sagt es so: „Da geht uns einiges flöten.“ Am Fleinsbach, wo es zum traditionellen Aufgalopp vom 27. bis 29. Dezember sogar über drei Tage gegangen wäre, haben sie bei der bislang letzten Auflage insgesamt rund 1000 Zuschauer gezählt. Sponsorengelder hinzugerechnet, weiß Fenske, sei das Turnier eigentlich „ein Umsatztreiber“. Nun bleiben die Tore abermals zu, wozu freilich auch der Bernhausener Fußballchef keine praktikable Alternative sieht. „Mit den ganzen Auflagen wäre das nicht zu stemmen gewesen“, sagt er.
Und „auch nicht zu verantworten“, fügt Jochen May, der Stettener Amtskollege, an. Man stoße da an Grenzen. In seinem Fall ist die Rechnung bereits konkreter: Durch die notgedrungene Absage des Dreikönigsturniers sowie der darüber hinaus vom Kreis-A-Ligisten ursprünglich geplanten Jugendwettbewerbe werden laut May „in der Kasse ein paar Tausend Euro fehlen“. Leidtragende dürften die eigenen Kicker sein. Als Folge zeichnet sich für May ab: „Am Ende der Saison werden sich manche Wünsche wie Ausflüge und Abschlussfeste diesmal nur schwer erfüllen lassen.“
Neuer Anlauf in einem Jahr
Immerhin: die vergeblich geleistete Arbeit hält sich bei allen drei Veranstaltervereinen in Grenzen. Ob der bereits vagen Aussichten war heuer noch keiner von ihnen in die heiße Planungsphase eingestiegen. Einladungsschreiben an potenzielle Teilnehmer waren noch keine verschickt. Das soll nun erst für die Jahreswende 2022/2023 wieder geschehen. Weitere zwölf Monate Wartezeit. „Dann“, sagt Englisch mit bemühter Bestimmtheit, „sollte dieses Corona-Thema doch endlich einmal erledigt sein.“
Wobei: weiß man’s? Hatten das nicht auch schon vor einem Jahr alle geglaubt?