Rote Mütze, Deutschlandflagge, Bergarbeiterhammer - so bemalte Helmut Schmidt einst einen Gartenzwerg. 1986 wurde die Figur im Wahlkreis des SPD-Politikers in Hamburg-Bergedorf für guten Zweck verkauft. Jetzt kommt der Wicht erneut unter den Hammer.
Hamburg - Ein von Altkanzler Helmut Schmidt (1918-2015) bemalter Gartenzwerg wird am Samstag in Hamburg versteigert. Der SPD-Politiker habe die Figur für eine Benefizauktion im Jahr 1986 bemalt, sagte der Geschäftsführer des Auktionshauses Stahl, Michael Kerle, am Freitag. Der Freundeskreis eines Pflegeheims in Hamburg-Bergedorf habe damals mehrere Prominente gebeten, Zwergenfiguren zu verschönern. Die Einnahmen aus der Versteigerung waren für einen Umbau des Heims bestimmt.
So sieht der Gartenzwerg aus
Der Gartenzwerg des Altkanzlers trägt eine rote Mütze mit einer Deutschland-Flagge an der Seite. Sein weißer Kinnbart erinnert an Schmidts innerparteilichen Widersacher Erhard Eppler. In der rechten Hand hält der Zwerg einen großen schwarzen Bergarbeiterhammer, die linke hat er lässig in die Hosentasche gesteckt. Das blaue Oberteil und die blau-weiß-rot gestreifte Hose scheinen auf Schleswig-Holstein anzuspielen, das bevorzugte Urlaubsland des Altkanzlers.
Startpreis für die Keramikfigur ist 1800 Euro
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Helmut Schmidt das alles selbst gestaltet und überlegt hat“, sagte Kerle - die gut 30 Zentimeter große Gartenfigur sei von Schmidt signiert. Unter den Prominenten, die damals ebenfalls Rohlinge für den guten Zweck bemalten, soll auch der CSU-Politiker und bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß (1915-1988) gewesen sein. Die Auktion im Februar 1986 in Schmidts Wahlkreis Bergedorf sei ein großer Erfolg gewesen und habe mehrere zigtausend D-Mark eingebracht, erklärte Kerle. Jetzt beträgt der Startpreis für die Keramikfigur 1800 Euro.