Novak Djokovic steht im Finale der French Open. Foto: Getty Images Europe

Es ist das einzige Grand-Slam-Turnier, das er noch nie gewonnen hat, jetzt ist Novak Djokovic auf gutem Wege diese Scharte auszuwetzen. Der Serbe steht bei den French Open im Finale. Hier trifft er auf Rafael Nadal.

Es ist das einzige Grand-Slam-Turnier, das er noch nie gewonnen hat, jetzt ist Novak Djokovic auf gutem Wege diese Scharte auszuwetzen. Der Serbe steht bei den French Open im Finale. Hier trifft er auf Rafael Nadal.

Paris - Das French-Open-Traumfinale zwischen Titelverteidiger Rafael Nadal und Novak Djokovic ist perfekt. Rekordsieger Nadal gewann am Freitag im Halbfinale 6:3, 6:2, 6:1 gegen den schottischen Wimbledonsieger Andy Murray. Der von Boris Becker mitbetreute Tennis-Weltranglisten-Zweite Djokovic siegte zuvor 6:3, 6:3, 3:6, 6:3 gegen den Letten Ernests Gulbis. Während Nadal am Sonntag schon zum neunten Mal in Paris triumphieren will, ist es für Djokovic der zweite Anlauf nach 2012, mit den French Open auch den Grand-Slam-Titel zu holen, der ihm noch fehlt. Der Sieger ist außerdem nach dem Turnier die Nummer eins der Weltrangliste.

Vor zwei Jahren war Djokovic Nadal unterlegen. Der 27-Jährige war schon viermal bei den Australian Open erfolgreich sowie 2011 in Wimbledon und bei den US Open.

Die Partie von Nadal bot wie schon der Arbeitssieg von Djokovic nur selten Höhepunkte und sogar noch weniger Spannung. Der Spanier profitierte wie sein serbischer Herausforderer von vielen Fehlern des Gegners. Olympiasieger Murray enttäuschte in seinem zweiten Pariser Semifinale und kassierte in jedem Satz frühzeitig ein Break. Nadal musste bei strahlender Sonne nicht allzu oft sein ganzes Können abrufen. Wenn es nötig war, konnte der 28-Jährige immer einen Gang zulegen.

Djokovic nicht ganz zufrieden

Djokovic wirkte nach dem Arbeitssieg über Gulbis nicht ganz zufrieden. „Die ersten beiden Sätze liefen sehr gut für mich, danach hat er weniger Fehler gemacht. Es war schwierig, die Konzentration hochzuhalten, weil die Bedingungen für ihn und mich schwierig waren. Ich bin zufrieden, dass ich mich für das Finale qualifiziert habe“, sagte er. Im Endspiel ist auf jeden Fall eine Steigerung nötig.

Gulbis stand zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Halbfinale und konnte nicht an die jüngsten Leistungen bei seinen Siegen über den Schweizer Roger Federer und den Tschechen Tomas Berdych anknüpfen. Der fünfte Sieg von Djokovic über Gulbis im sechsten Vergleich war daher nicht gefährdet. Vor sechs Jahren hatte er an gleicher Stelle im Viertelfinale die Oberhand gegen den 25-Jährigen aus Riga behalten. Beide kennen sich schon seit Jugendzeiten vom gemeinsamen Training in der Münchner Tennis-Akademie des einstigen deutschen Davis-Cup-Kapitäns Niki Pilic.

Die Partie bot am bislang schönsten und wärmsten Turniertag zwei Sätze lang nur selten hochklassiges Tennis, weil vor allem der Weltranglisten-17. zu viele Fehler machte. Djokovic nutzte zudem seine Chancen besser und schaffte mit dem 3:2 im ersten Satz das erste Break. Im zweiten Durchgang schenkte ihm Gulbis bei eigenem Aufschlag mit vier Fehlern ohne Not eine entscheidende 5:3-Führung.

Das große Talent von Gulbis blitzte im dritten Satz auf. Der inzwischen als diszipliniert und trainingsfleißig geltende Balte schaffte das Break zum 5:3 und den Satzgewinn, fasste sich aber immer wieder verärgert mit der linken Hand an den Rücken. Djokovic zertrümmerte zum Unmut des Publikums seinen Schläger, weil er das Break zum 2:0 sofort wieder einbüßte. Mit einem weiteren zum 5:3 war die Entscheidung dann aber gefallen.