Caroline Fugazzi, Andreas G. Winter, Thomas N. Krüger und Christof M. Löser freuen sich darauf, den Besuchern die Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren. Foto: Sarah Gräber

Das Freie Musikzentrum Feuerbach beteiligt sich in diesem Jahr an der Langen Nacht der Museen.

Stuttgart-Feuerbach - Im vergangenen Jahr haben mehr als 27.000 Menschen die Lange Nacht der Museen besucht, um sich von den Kunst- und Kulturprogrammen begeistern zu lassen. Eine Neuauflage der Veranstaltung gibt es am kommenden Samstag.

Zum ersten Mal wird dann auch das Freie Musikzentrum (FMZ) an der Stuttgarter Straße 15 in Feuerbach bei der Langen Nacht vertreten sein. „Dass sich auch äußere Stadtbezirke beteiligen, ist eher neu“, sagt Andreas G. Winter vom FMZ. „Bis jetzt hatten wir einfach nie eine passende Ausstellung zur richtigen Zeit.“

Die Realität macht auch vor der Kunst nicht Halt

Doch das ist in diesem Jahr anders: Die Künstlerin Caroline Fugazzi und das Ensemble Suono Mobile global präsentieren ausgefallene Objekte zum Hören, Sehen und Essen. „Das ist eine spannende Verbindung und passt perfekt ins Konzept der Langen Nacht“, meint Winter. „Es ist ein Genuss für alle Sinne.“

Das Foyer des FMZ soll zu einer Wandelhalle mit futuristischem Ambiente werden, in der Gäste eine Kochperformance von Caroline Fugazzi beobachten können. Die Objekte, die sie dabei aus Gemüse schnitzt, können später erstanden werden. Und dabei macht die Realität auch vor der Kunst nicht Halt. Die limitiert verfügbare Anzahl der essbaren Kunstobjekte bestimmt nämlich deren Preis.

In zwei anderen Räumen besteht die Möglichkeit, mit Suono Mobile global in unbekannte Klangwelten abzutauchen. Die drei Musiker des Ensembles bauen ihre Instrumente selbst. Dafür benützen sie einfache Alltagsgegenstände wie Luftballons oder Plexiglasscheiben und bearbeiten sie. So entstehen mit Hilfe von Klebebändern, Spülschwämmen oder Dosen elektronisch anmutende Rhythmen und einzigartige Töne. „Oft schmunzeln die Leute zuerst, sind dann aber erstaunt, wenn sie das Ergebnis hören“, sagt Thomas N. Krüger von Suono Mobile global.

„Unser Bezirk soll nicht nur Durchgangsstation sein“

Der Bezug zu Feuerbach ist dabei allen Beteiligten wichtig. „Unsere Materialien kaufen wir in den Baumärkten der Nachbarschaft“, versichert Krüger. „Unser Bezirk soll nicht nur Durchgangsstation sein“, ergänzt Musikerkollege Christof M. Löser. „Wir wollen etwas hier vor Ort aufbauen, das alle Schichten und Bevölkerungsgruppen anspricht.“

Im 45-Minuten-Takt werden die verschiedenen Programme im Wechsel geboten. Da die Veranstaltung wie ein Parcours aufgebaut ist, können die Besucher einsteigen, wann und wo sie wollen. „Die Räumlichkeiten im FMZ sind dafür perfekt geeignet“, sagt Löser. „Was die Lange Nacht im Großen ausmacht, gibt es bei uns also im Kleinen zu erleben.“

Das Freie Musikzentrum ist Teil der Tour U 6, die sich von Degerloch bis zum Bahnhof Feuerbach erstreckt. „Wir eignen uns gut als kleine Abwechslung nach einem Besuch im Tiefbunker Feuerbach und vor einer Führung durch die Ausstellung am Pragfriedhof“, sagt Thomas N. Krüger und schmunzelt. Andreas G. Winter ergänzt: „Instrumente wecken Neugier bei den Menschen, und die ist bei uns erwünscht.“

Lange Nacht der Museen

Lange Nacht der Museen

Termin: Die Lange Nacht der Museen findet statt am Samstag, 16. März, von 19 bis 2 Uhr. Tickets kosten 16 Euro für Erwachsene und 6 Euro für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren. Kinder unter 6 Jahre haben freien Eintritt. Die Ticket-Hotline lautet 6 01 54 44. Weitere Informationen gibt es unter www.lange-nacht.de.

Touren: Alle teilnehmenden Häuser werden auf acht verschiedenen Touren von Shuttle-Bussen der SSB, der Stadtbahnlinie U 6 und der Buslinie 43 in dichtem Takt angefahren. Zentrale Umsteigepunkte liegen am Karls-, Schloss- und Charlottenplatz. Das Zu- und Aussteigen ist an jeder Haltestelle möglich.

Nord-Tour: Die Tour U 6 erstreckt sich von Degerloch bis Bahnhof Feuerbach. Von dort aus sind fünf Stationen im Stuttgarter Norden mit einem Shuttlebus erreichbar: das Porsche-Museum, die Alcatel-Lucent-Museumswerk-statt, die Feuerbacher Moschee, der Tiefbunker und das Freie Musikzentrum.