Die Freiberger Verbandsliga-Fußballer gewinnen das Derby gegen den Tabellendritten VfB Neckarrems mit 2:1.
Freiberg - Es hatte hohe Erwartungen gegeben an das Spitzenspiel der Fußball-Verbandsliga zwischen Tabellenführer SGV Freiberg und dem bis dato drittplatzierten VfB Neckarrems. So erklärteSGV-Trainer Ramon Gehrmann, dass er als Zuschauer sich diese Partie anschauen würde. „Doch die Begegnung hat die Erwartungen wohl nicht erfüllt“, räumte Gäste-Coach Markus Koch nach dem 2:1 (1:0) für die Freiberger ein. Und Gehrmann gab zu, dass die 90 Minuten über weite Strecken „von der Taktik geprägt waren“.
Den Freibergern muss man dabei allerdings zugutehalten, dass sie personell doch ziemlich umbauen mussten. So saß Kapitän Marco Pischorn wegen einer Magen-Darm-Grippe nur auf der Bank. Denis Zagaria, der zuvor noch zwei Tage mit Fieber im Bett lag, rückte somit neben Tobias Fausel in die Innenverteidigung. „Eigentlich hätte Zagaria gar nicht spielen sollen, aber er hat sich durchgebissen“, hob Gehrmann hervor. David Kienast (Nasenbeinbruch) fehlte ebenso, und zu allem Überfluss fiel neben dem derzeit außer Gefecht gesetzten Stammkeeper Sven Ullrich auch noch Thomas Bromma aus. Für ihn kam kurzfristig A-Junior Dominik Samija zu seinem ersten Verbandsliga-Einsatz. Dass er ihn Alexander Fuchs, der eigentlichen Nummer drei, vorzog, begründete Ramon Gehrmann mit seinem Bauchgefühl. Auf mögliche Verstimmungen bei Fuchs angesprochen, entgegnete er: „Das ist Leistungsfußball, der Trainer entscheidet, und wir haben drei Punkte geholt.“
Nachdem er bereits im Vorfeld des Spiels seine Grundordnung umgeschmissen hatte, musste der Freiberger Trainer dies bereits nach 20 Minuten erneut tun. Denn Sven Schimmel verletzte sich und wurde durch Marcel Ivanusa ersetzt. Drei Minuten später wurde ein Schuss von Marcel Sökler von einem VfB-Verteidiger gerade noch abgeblockt. Eine kurz darauf folgende Ecke spielte Thomas Gentner zurück zu Clemens Schlimgen, dessen Flanke verwertete Sebastian Bortel per Kopf zum 1:0. Viel mehr passierte in der ersten Halbzeit auch nicht in Richtung Tore. Die beste Gäste- Chance nach einem Freistoß in den Strafraum vereitelte Dominik Samija in der 39. Minute mit einer blitzschnellen Reaktion.
Nach dem Wechsel drückten die Neckarremser deutlich aufs Tempo. Ein Chance von Tim Scheuerle vereitelte Samija noch in der 50. Minute. Als nach einer Ecke sechs Minuten Später ein Schuss von Daniel Stölzel gleich zweimal abgefälscht wurde, hatte Samija keine Chance mehr. Doch die Gäste verpassten es, nach dem 1:1 weiter Druck zu machen, die Freiberger hingegen kamen nun wieder häufiger in die Nähe des VfB-Strafraums. In der 75. Minute wurden gleich zwei Schüsse von Marcel Sökler aus etwa 15 Metern von Verteidigern abgewehrt. In der 86. Minute war es dann aber doch so weit. Nach einer Mischung aus Befreiungsschlag und punktgenauem Zuspiel von Dominik Samija startete Thomas Gentner auf der linken Seite von der Mittellinie durch, flankte auf Marcel Sökler, und dessen Kopfball landete zum 2:1 im Netz. „Wahrscheinlich habe ich damit den Siegtreffer nachgeholt, den ich im Hinspiel verpasst habe“, so der SGV-Stürmer. Beim 2:2 in Neckarrems war er seinerzeit kurz vor Schluss vor dem leeren Tor weggerutscht und hatte damit die Sieg verpasst. „Es war aber auch eine super Flanke von Thomas“, lobte Sökler die Vorarbeit.
Die Gratulation von Markus Koch zum Sieg nahm Ramon Gehrmann nach der Partie an, die zur Meisterschaft noch nicht. „Wir haben noch ein paar schwere Spiele. Aber ich baue auch darauf, dass der VfB gegen den Tabellenzweiten TSG Backnang noch gewinnt“, sagte Gehrmann in Richtung Koch. Wenn der SGV Freiberg aus den verbleibenden vier Spielen noch sechs Punkte holt, dann hat er diese Schützenhilfe aber gar nicht nötig, denn dann wären die Meisterschaft und damit der direkte Wiederaufstieg sicher.
SGV Freiberg:
Samija – Gentner, Fausel, Zagaria, Schlimgen – Bortel, Parharidis, Coppola (65. Seil), Schimmel (20. Ivanusa) – Muzliukaj (87. Pischorn), Sökler (91. Bauscher)