Enttäuschte Gesichter nach dem Abpfiff. Für Trainer Ramon Gehrmann (rechts) geht die Niederlage aber in Ordnung. Foto: avanti

Der Oberligist wacht im Halbfinale des Verbandspokal zu spät auf und verliert mit 2:3 (0:1) gegen den SSV Reulingen.

Freiberg -

Das Finale des wfv-Verbandspokals findet ohne den SGV Freiberg statt. Das Team von Trainer Ramon Gehrmann musste sich gestern Nachmittag im Pokal-Halbfinale Ligakonkurrent SSV Reutlingen mit 2:3 (0:1) geschlagen geben. „Die Mannschaft, die mehr wollte, ist weiter. Reutlingen ist der verdiente Sieger“, zollte Gehrmann dem Gast nach Abpfiff Respekt. Denn während der SSV vor rund 1250 Zuschauern von Beginn an alles in die Waagschale warf, wachte der SGV erst in der Schlussphase auf. Zu spät.

Es war die 84. Minute, als die Freiberger endlich mit dem Zaubern anfingen. Erst traf Hakan Kutlu per direktem Freistoß zum 1:3  (84.), nur Sekunden später hatte Onesi Kuengienda das 2:3 auf dem Fuß. Nach einem wunderschönen Pass von Kultu nahm Kuengienda die Kugel fünf Meter vor dem Tor direkt, donnerte sie aber über den Kasten. Wäre das das 2:3 gewesen – die Überraschung wäre vielleicht doch noch gelungen. So aber kam der Anschlusstreffer von Sebastian Bortel in der Nachspielzeit zu spät. Denn Zeit für einen weiteren Angriff hatten die Hausherren nicht mehr.

„In dieser Phase hat man gesehen, was möglich gewesen wäre“, meinte SGV-Trainer Ramon Gehrmann nach Abpfiff und haderte mit der Harmlosigkeit seiner Mannschaft in den 80 Minuten zuvor. Die einzig richtige gefährliche Freiberger Chance hatte Kutlu in der 11. Minute auf dem Fuß. Nach einem tollen Solo über rechts und an der Torauslinie entlang, chippte er den Ball einem Gegner an den Fuß. Der Ball trudelte auf und – nach Ansicht einiger – auch über die Linie. Der Schiedsrichter ließ aber weiterspielen. Danach dominierte der SGV zwar weiterhin, vor allem Hakan Kutlu tat sich hervor, richtig gefährlich waren die Hausherren aber nicht. „Wir hatten kaum mehr Torchancen“, fand der Freiberger Coach. Anders sah das beim SSV aus.

Reutlingen nutzte den ersten Patzer in der Freiberger Abwehr eiskalt in Person von Sven Schimmel zum 1:0 aus (29.). Kurz nach Wiederanpfiff gelang dem Gast dann auch noch das 2:0: Marc Golinski fackelte im SGV-Strafraum nicht lange und donnerte den Ball ins Netz. Mit dem 3:0 (66.) – erneut durch Golinski – schien die Partie entschieden. Aber eben nur bis der SGV Freiberg in der Schlussphase aufwachte – und die Überraschung kurzzeitig noch einmal in der Luft lag. Am Ende kam die Aufholjad aber eben einfach zu spät. SGV Freiberg:
H. Bortel – Fausel, Rummel (70. Kuengienda), S. Bortel, Januzi – Ismaili, Öztürk (46. Öztürk), Savranlioglu (69. Oubeyapwa), Kutlu – Muzliukaj, Kunde.