Im Mai starten viele Freibäder im Kreis Böblingen in die neue Saison. Doch noch gibt es vielerorts Probleme mit dem Personal am Beckenrand.
Böblingen - Nur noch wenige Wochen, dann starten viele Freibäder im Kreis in die neue Saison. Von Mai an können Wasserratten dann wieder unter freiem Himmel ihre Bahnen ziehen. Schon jetzt herrscht in vielen Freibädern allerdings eine rege Betriebsamkeit. Da werden Bäume zurückgeschnitten, das Pflaster rund um die Becken repariert oder die Gebäude in Schuss gebracht.
Im Sindelfinger Freibad (Kreis Böblingen) beispielsweise hätten sich die Arbeiten während der Schließzeit auf genau solche Instandsetzungsmaßnahmen konzentriert, sagt Christian Keipert, der Chef des dortigen Sport- und Bäderamts. Mit neuen Attraktionen könne er daher in diesem Jahr nicht aufwarten. Was den Amtsleiter viel mehr umtreibt, ist das Thema saisonal beschäftigte Arbeitskräfte. Besonders die Lage im Bereich der Rettungsschwimmer beziehungsweise Fachangestellten für Bäderbetriebe sei sehr kritisch. „Das gilt allerdings nicht nur für Sindelfingen“, sagt Keipert.
Fünf von sechs Stellen sind noch unbesetzt
Das Problem: In Zeiten einer Vollbeschäftigung sei das Interesse an einem Job, der auf wenige Monate im Jahr beschränkt sei, nicht sonderlich groß. Außerdem sei die Bezahlung nicht gerade üppig, meint Keipert. Die Stadt Sindelfingen versuche, Interessenten beispielsweise mit Hilfsangeboten bei der Wohnungssuche zu locken – doch vergeblich. Fünf Mal habe er die Stellen für entsprechend qualifiziertes Personal schon ausgeschrieben, sagt der Amtsleiter, trotzdem seien fünf von sechs Stellen Stand jetzt noch nicht besetzt. Damit sei die Lage sogar noch dramatischer als im vergangenen Jahr. „Wenn wir nicht genügend Mitarbeiter finden, müssen wir sehen, wie wir mit der Situation umgehen.“ In Frage kämen etwa vom Wetter abhängige Einschränkungen der Öffnungszeiten.
Auch in Herrenberg sucht man händeringend nach Personal für das Naturfreibad. „Wir hoffen, dass wir bis zum Saisonstart alle Stellen besetzen und mit dem vollen Angebot in die Saison starten können“, sagt Florian Müller, der Leiter der dortigen Stadtwerke. Als Aufsichtspersonen am Beckenrand geeignete Kandidaten müssen 18 Jahre alt und im Besitz eines Rettungsschwimmerabzeichens sein. Für das Bad werden außerdem noch Mitarbeiter im Bereich der Kassen sowie Service- und Reinigungskräfte gesucht. Die entsprechenden Stellenausschreibungen sind auf der Webseite der Stadt zu finden.
Naturfreibad bekommt Wlan
Wer in diesem Sommer das Herrenberger Naturfreibad besucht, der kann auf der Liegewiese kostenfrei im Internet surfen. „Aktuell installieren wir ein neues öffentliches Wlan-Netz“, sagt Müller. Momentan würde das Bad mit der dazu nötigen Infrastruktur wie Leitungen, Anschlüssen und Sendemasten ausgestattet.
Einen anderen Weg im Kampf gegen die Mitarbeiterknappheit beschreitet man in Böblingen. Zum ersten Mal seien in diesem Jahr das Hallenbad und das Freibad nicht parallel geöffnet, sagt Martina Mayer, die Sprecherin der Stadtwerke. Dadurch könne das Hallenbadpersonal im Sommer im Freibad eingesetzt werden. „Wir kommen damit gut hin“, erklärt sie. In der vergangenen Saison habe man diesbezüglich auch Glück gehabt und auf die Mitarbeiter der zu dieser Zeit wegen Bauarbeiten geschlossenen Therme zurückgreifen können.
Wer im Mai zum ersten Mal in diesem Jahr ins Böblinger Freibad geht, der wird schon am Eingang auf die wichtigste Neuerung stoßen: Wie schon im Hallenbad setzt man nun auch dort auf das neue Kassensystem mit einem Drehkreuz. Kinder können sich über neue Spielgeräte freuen.
Saisonstart und Preise
Sindelfingen:
Das Freibad in der Hohenzollernstraße 23 öffnet am Samstag, 5. Mai, seine Pforten. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet wie im vergangenen Jahr vier Euro.
Böblingen:
Wenige Tage später, am Donnerstag, 10. Mai, beginnt der Badebetrieb im Böblinger Freibad im Silberweg 14. Erwachsene zahlen 4,50 Euro Eintritt pro Tag.
Herrenberg:
Die Badesaison im Herrenberger Naturfreibad, Längenholz 3-4, beginnt voraussichtlich Mitte Mai. Es hängt vom Wetter ab, wann genau die Becken für die Besucher freigegeben werden. Eine Einzelkarte für Erwachsene kostet vier Euro.