Noch kann man sich kaum vorstellen, dass in sechs Wochen der Kirchheimer Badebetrieb losgehen soll. Foto: Horst Rudel

Das Geheimnis um den geplanten Öffnungstermin ist gelüftet: Vom 1. Juni an sollen Schwimmerinnen und Schwimmer bei zunächst reduzierten Preisen ihre ersten Runden im sanierten und umgestalteten Bad nehmen können.

Kirchheim - Ob sich die Stadt Kirchheim mit ihrer Informationspolitik wirklich einen Gefallen getan hat? Die Antwort auf die Frage, wann das Freibad nach seiner im September begonnenen umfänglichen Sanierung in die Saison starten kann, ist von den Verantwortlichen jedenfalls lange Zeit zwar nicht zum Staats-, aber doch zum Stadtgeheimnis gemacht worden. Das hat in der Bevölkerung nicht nur wilde Spekulationen über mögliche zeitliche Verzögerungen befeuert, sondern auch dafür gesorgt, dass sich bereits einige treue Kirchheimer Freibadbesucher für die Saison 2018 Dauerkarten im benachbarten Wendlinger Freibad gekauft haben.

Das wäre nicht nötig gewesen. Denn seit Mittwoch ist klar: die Geheimnistuerei ist vollkommen unnötig gewesen. Zwar hat es – wie es bei solchen Baumaßnahmen üblich ist – einige Überraschungen im Untergrund unter anderem in Form von Leitungen, Rohren und Kabeln gegeben, die nirgends dokumentiert waren und die man zunächst nicht zuordnen konnte. Aber wenn in den kommenden Wochen nichts Außergewöhnliches mehr passiert – und davon geht die Kirchheimer Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker aus – wird das Kirchheimer Freibad nur eine Woche später als ursprünglich geplant, nämlich am 1. Juni, wiedereröffnet.

Nur der Kiosk wird nicht rechtzeitig fertig

Zwar braucht man momentan noch eine Menge Fantasie, um sich vorzustellen, dass dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden kann. Aber Martin Zimmert, der Geschäftsführer der Stadtwerke verspricht: „Bis auf den Kiosk werden alle für die Badegäste relevanten Funktionsgebäude bis dahin fertig sein.“ Und auch auf Pommes und Würste brauchen die Badegäste nicht verzichten. Direkt beim ebenfalls umgestalteten Eingangsbereich wird der neue Pächter bis zur geplanten Einweihung des neuen Kiosks – voraussichtlich Mitte Juli – einen provisorischen Imbisswagen aufstellen.

Die Tatsache, dass es in den ersten Wochen noch einige Restarbeiten zu erledigen gibt, die den Badegenuss möglicherweise ein wenig schmälern können, wird sich im Eintrittspreis niederschlagen. Bis zur Einweihung des Kiosks, vor dem auf der sogenannten Plaza 70 Badegäste einen Sitzplatz finden sollen, kostet die Tageskarte für Erwachsene nur drei statt 4,50 Euro und für Kinder 1,50 statt 2,50 Euro.

Mit den Mehrkosten können alle leben

Auch die Baukosten bleiben im Rahmen. 2,2 Millionen Euro hatten die Stadtwerke Kirchheim für die Rundumsanierung des 1927 in nur 32 Tagen an der Lindach erbauten Freibads veranschlagt. Am Ende werden es wohl 50 000 Euro mehr sein. Damit können alle Beteiligten leben.

Die Veränderungen werden allen Badegästen ins Auge fallen. Das bisherige Aufsichtsgebäude und die Gaststätte Hutteninsel sind verschwunden. Die neue Plaza als zentraler Treffpunkt wird nicht nur vom Kiosk, sondern auch von dem Aufsichtsgebäude für die Schwimmmeister und den ebenfalls neuen Umkleideräumen begrenzt. Angelika Matt-Heidecker ist mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden: „Die Sanierung war überfällig. Wir bekommen jetzt ein modernes, zeitgemäßes, aber nicht übertriebenes Freibad, so wie wir uns das gewünscht haben und dass gut zu unserer Stadt Kirchheim passt.“