Vor zwei Wochen hat es im Freibad noch „Land unter“ geheißen. Foto: 7aktuell.de/Eyb

Die Spuren der Überschwemmung im Freibad sind beseitigt. Baden ist wieder ohne Einschränkung möglich. Dass alles so schnell ging war am Ende auch ein bisschen Glück im Unglück.

Stuttgart-Vaihingen - Die große Hitze gab es am Wochenende zwar nicht, nicht einmal die 25-Grad-Marke wurde geknackt. Aber etliche Badegäste waren trotzdem froh, dass das Vaihinger Freibad früher als ursprünglich gedacht wieder geöffnet hatte. „In der Sonne ist es schön warm, da kann man Abkühlung gut gebrauchen“, sagte ein Stammgast. Auch Kinder und Jugendliche nutzten den Platz im Wasser und auf der Wiese zum Herumtollen.

Vor zwei Wochen hatte ein Unwetter über Stuttgart gewütet. Der Sindelbach trat nach heftigem Regen über die Ufer und setzte auch das Freibad in Vaihingen unter Wasser. „Ich hatte frei an diesem Tag und wollte Baden gehen“, sagt der Vaihinger Schwimmmeister Christoph Lichtinger. Daraus wurde nichts. Bis zu den Knöcheln stand er im Schlamm. Ein Schlammbad statt dem Sprung ins klare, erfrischende Wasser? Das war weder etwas für ihn noch für andere Badegäste. „Es ist nicht absehbar, wann das Bad wieder eröffnet werden kann“, hatte es kurz danach bei der Stadtverwaltung geheißen. Es herrschte Unklarheit, was alles durch das Hochwasser beschädigt worden war. Schon kurz darauf kam jedoch die Entwarnung. Mitte August, so hieß es, könnten die Badegäste wieder das Freibad besuchen. Umso erfreulicher dann die nächste Mitteilung der Stadtverwaltung. „Alles klar“ hieß es am 7. August. Die nächste Hitzewelle, die Anfang August die Temperaturen auf über 30 Grad Celsius hatte steigen lassen, war da jedoch schon wieder vorbei.

„Es war weniger kaputt als befürchtet“

Dass das Freibad schon eineinhalb Wochen nach der Überschwemmung wieder eröffnet werden konnte, verdanken die Badegäste dem Einsatz der Mitarbeiter sowie auch ein wenig Glück im Unglück. „Es war weniger kaputt als befürchtet“, sagt der Schwimmmeister Radomir Djurakic. Die Elektronik, die Pumpen, alles hätte nach der Überschwemmung funktioniert, freut er sich noch immer .

Dennoch hatten er und seine rund ein Dutzend Kollegen eine ganze Menge Arbeit. Schließlich stand das Wasser auch auf den Wiesen rund um die Becken. „Das musste alles erst einmal hergerichtet werden“, sagt er. Vor allem aber ging es darum, das Herzstück des Freibads, die Schwimmbecken, wieder in guten Zustand zu bringen.

„Wegen des hohen Grundwasserstandes konnten wir die Becken erst einmal nicht ablassen“, sagt der Schwimmmeister. Sonst hätte die Ge-fahr bestanden, dass sie Schaden nehmen könnten. Dann wurde grünes Licht gegeben, die dreckige Brühe aus den Becken abgelassen. „Das dauert allein schon 24 bis 48 Stunden“, erklärt Djurakic.

Viel Lob für das Team

Als dann die Becken leer waren, konnte mit der Reinigung begonnen werden. Der Grund und die Beckenwände wurden geschrubbt, der Beckenumgang von den Überresten des Schlammwassers befreit, dann wurde alles desinfiziert. Anschließend konnte damit begonnen werden, die Becken wieder mit reinem Bodenseewasser zu füllen. „Das dauerte genauso lange wie das Ablassen“, erläutert der Schwimmmeister.

Für die schnelle Wiedereröffnung habe das Freibad-Team viel Lob bekommen. „Die Leute waren begeistert, haben uns gefragt, wie wir das alles so schnell geschafft haben“, sagt Djurakic. Nennenswerte bleibende Schäden habe es auch nicht gegeben. Nur das Gebläse im Familienbecken sei beim Hochwasser kaputt gegangen. „Baden kann man natürlich trotzdem“, ergänzt er.

Trotz den Mitteilungen in der Presse und im Internet seien während der Schließung Leute gekommen, die Schwimmen wollten und dann kurzerhand nach anderen Bäder schauen mussten. „Ich schätze“, so, „dass wir dadurch 20.000 bis 30.000 Badegäste weniger hatten“.