Die Zahl der gemeldeten Sexualverbrechen steigt seit der Metoo-Bewegung 2017 an. Der Verband Frauenhorizonte aus Freiburg betreut Frauen nach einer Vergewaltigung. Warum die Opfer oft Angst vor den Folgen einer Anzeige haben.
Pia Kuchenmüller hat viel Erfahrung mit Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben. Manchmal steht sie ihnen unmittelbar nach einer Tat bei. Sie stellt saubere Kleidung zur Verfügung, ruft beim Arbeitgeber an, um sie krankzumelden. Andere Frauen begleitet sie über mehrere Wochen hinweg. Manche von ihnen seien ganz ruhig und in sich gekehrt nach einer Vergewaltigung, andere emotional aufgewühlt. Kuchenmüller arbeitet in der Freiburger Beratungsstelle Frauenhorizonte und befasst sich auch mit vielen Missständen, die es noch immer gibt. „Viele Frauen kommen zu uns und sind erfüllt mit einem Gefühl von Schuld und Scham. Ihnen wird oft eine Teilschuld suggeriert“, sagt sie.