Durch das Tor von Rosana gewinnt Brasilien bei der Fußball-WM gegen Australien knapp mit 1:0.
Mönchengladbach - Am Ende mussten sie sich Pfiffe anhören, die WM-Favoriten aus Brasilien. Denn vom angekündigten Ballzauber im ersten WM-Spiel gegen Australien war über weite Strecken nichts zu sehen. Mit einer einzigen genialen Aktion entschied der Vize-Weltmeister von 2007 sein Auftaktspiel der Gruppe D in Mönchengladbach für sich. In der 54. Minute verwandelte Rosana eine Kopfballvorlage von Cristiane per sehenswertem Dropkick. In die Herzen der meisten der 27.258 Zuschauer spielten sich die Australierinnen dank einer kämpferisch wie spielerisch engagierten Leistung.
„Ich bin stolz, aber auch enttäuscht“, sagte Australiens Trainer Tom Sermanni. „Es war dieser eine Fehler, der uns die drei Punkte gekostet hat.“
Bei deutlich kühleren Temperaturen als in den vergangenen Tagen agierten die „Matildas“ von Beginn an aggressiv und setzten in der Offensive ihre Akzente. Ein Vorgehen, das die hohen Favoritinnen aus Brasilien sichtlich beeindruckte, denn Marta und Co. fanden lange kein Mittel im Spiel nach vorne.
Marta wenig auffällig
Ganz im Gegenteil dazu Australien: Allen voran Lisa De Vanna, vor der WM wegen Disziplinlosigkeiten zwischenzeitlich aus dem Kader gestrichen, war ein Aktivposten im Sturm und stellte die gegnerische Abwehr wiederholt vor große Probleme. Einzig im Abschluss mangelte es, die Schüsse von Kyah Simon (23.) oder De Vanna (30.) gingen trotz teils guter Positionen weit am Gehäuse von Andreia vorbei.
Erst nach einer halben Stunde kam Brasilien besser ins Spiel und verzeichnete einige Torchancen. Weltfußballerin Marta ließ in der Offensive immer wieder ihre technische Klasse aufblitzen, war jedoch meist von zwei oder drei Gegenspielerinnen umstellt. Schaffte es die „Selecao“, schnell zu kombinieren, wurde es meist gefährlich für Australien. Doch bei den Torschüssen von Marta (35.) und Cristiane (37.) mangelte es deutlich an Präzision.
Rosana mit dem Tor des Tages
Nach dem Seitenwechsel ließ der WM-Zweite von 2007 kurz seine Klasse aufblitzen und hatte sogleich Erfolg: Cristiane tänzelte an der Strafraumgrenze mit dem Ball, spitzelte ihn per Kopf weiter in den Strafraum zu Rosana, die per Dropkick zur inzwischen verdienten Führung traf (54.).
„Wir haben eine starke Mannschaft, das hat man heute gesehen“, sagte die brasilianische Torschützin. „Jetzt kämpfen wir weiter bis zum Schluss.“
Nach der Führung stellte Brasilien seine Offensivbemühungen weitestgehend ein. Die in Gelb und Grün gekleideten Australierinnen wehrten sich weiter nach Kräften, doch bis auf einige Distanzschüsse sprang wenig heraus. In den letzten Minuten wurde es dann noch einmal dramatisch: Zuerst scheiterte Australiens Beste, Lisa De Vanna, freistehend vor Brasiliens Torfrau Andreia mit einem Heber (87.), in der dritten Minute der Nachspielzeit hielt sie mit einem Reflex auf der Linie den am Ende glücklichen Auftaktsieg für Brasilien fest.