Für Hoffeld ist das Unentschieden im Derby eine gefühlte Niederlage gewesen. Für Heumaden/Sillenbuch soll der Punktgewinn die Wende einleiten. Foto: Yavuz Dural

Die Damen aus Hoffeld und von der SGM Heumaden/Sillenbuch enttäuschen bisher.

Hoffeld - Sie sind mit dem Ziel in die Saison gestartet, den Klassenverbleib zu schaffen – und das möglichst frühzeitig. Doch nach acht respektive neun Spielen in der Staffel 2 der Regionenliga können sich weder die Fußballerinnen des SV Hoffeld noch der SGM TSV Heumaden/SV Sillenbuch auch nur annähernd sicher fühlen. Erstgenannte haben gerade einmal sieben Punkte gesammelt, Letztgenannte rangieren mit nur zwei Zählern gar am Tabellenende. Am Sonntag trennten sich die Teams im direkten Vergleich mit einem torlosen Unentschieden. Für die Hoffelderinnen kam das Remis einer gefühlten Niederlage gleich, für die Spielgemeinschaft aus Heumaden und Sillenbuch soll der Punktgewinn der Anfang einer Trendwende gewesen sein. Eine Zwischenbilanz.

SV Hoffeld: Sie machen kein Geheimnis daraus, dass sie sich den Saisonstart deutlich erfolgreicher vorgestellt hatten. „Ein bisschen sind wir schon enttäuscht“, sagen die Trainer Andrea Jerke und Michael Schönberger. Nicht, dass ihrer Entourage das nötige Engagement vermissen ließe. Auch das technische Potenzial für die Liga scheint vorhanden und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft sei sowieso „grandios“. „Unser großes Manko ist nach wie vor die Offensive“, sagt Schönberger. Sechs Tore in acht Spielen sprechen eine deutlich Sprache. Bis zur Hälfte des Gegners würden die Spielerinnen durchaus ansehnlich den Ball vortragen, doch dann reiße zuweilen der Faden. Hektik, Unkonzentriertheiten, der fehlenden Zug zum Tor und taktische Mängel verhinderten meist, dass sich der Tabellenachte für seine Bemühungen auch belohnt. „Wir halten immer gut mit, aber meistens reicht es nicht für 90 Minuten“, sagt der Coach. Die Fehler von heute auf morgen abzustellen, das, weiß Schönberger, gehe nicht. Auch weil es ein mentaler Prozess ist. Die Mannschaft sei jung – im Sommer sind sechs B-Jugendspielerinnen aufgerückt, die voll integriert wurden – und brauche ihre Zeit. Zeit, die sie auch bekommt. „Uns fehlt einfach auch die Erfahrung“, sagt Andrea Jerke.

SGM TSV Heumaden/SV Sillenbuch: Bianca Zaug hat ihren Humor noch nicht verloren – auch wenn die Trainerin allen Grund dazu hätte. Neun Spiele, null Siege, gerade einmal fünf Tore geschossen, dafür aber satte 25 Gegentreffer kassiert. Diese Bilanz ist ernüchternd. „Wir wussten zwar, dass die Saison schwierig werden würde, ganz so schwierig habe ich es mir aber nicht vorgestellt“, sagt Zaug. Zu kämpfen haben die Fußballerinnen vor allem mit dem Verletzungspech, das die Trainerin zwingt, jede Begegnung mit einer anderen Elf zu beginnen. Kontinuität sieht anders aus. Ihre Hoffnungen setzt Bianca Zaug in die Rückrunde und dass sie dann wieder auf Felicitas Obst (komplizierter Armbruch im letzten Vorbereitungsspiel), ihre Torjägerin Rebecca Schönherr (Kreuzbandriss) und Lilith Knauf (Auslandsaufenthalt) zurückgreifen kann. Dass die Mannschaft den Klassenverbleib unbedingt wolle, hat sie erst jüngst demonstriert. In einer internen Teamsitzung vor dem Spiel gegen den SV Hoffeld hätten die Spielerinnen einmal Tacheles geredet. Was herausgekommen ist, hat Bianca Zaug gefallen. „Die Einstellung auf dem Platz war eine ganz andere“, sagt sie. Der Lohn: ein Punkt und das erste Spiel ohne Gegentor. „Darauf lässt sich aufbauen.“