Steffi Jones, Präsidentin des Organisationskommittes, präsentiert Slogan und Logo der Frauen-Fußball-WM 2011. Foto: dpa

Die Stuttgarter Agentur wvp hat das Logo für die Frauenfußball-WM in Deutschland entworfen.

Stuttgart - Die Jungs sind gut, die Mädchen sind besser. Zweimal Weltmeister waren die deutschen Fußballfrauen, ein drittes Mal wollen sie es im Juli werden. Im eigenen Land. In Stuttgart sind zwar keine Spiele, doch prägen Schwaben das Gesicht der WM: Die Agentur wvp entwarf das Logo.

Ihre Arbeit ist getan. In der Alexanderstraße hat man sein Scherflein zu einer erfolgreichen WM beigetragen. Die Mitarbeiter der Agentur wvp waren daran beteiligt, dass die deutschen Damen ihren Titel in der Heimat verteidigen können. Sie haben die Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um die WM gestaltet. Nicht nur das. Das Logo gefiel den Herren des Internationalen Fußballverbandes Fifa so gut, dass sie es für die WM übernahmen. "Das ist einzigartig. Das gab es noch nie", sagt Agenturchef Claus Vogt. "Die Fifa hat direkt bei uns gefragt, es gab keinen Wettbewerb", ergänzt seine Kollegin Annette Rottmar.

Bisher war das anders. Deutschland bewarb sich etwa für die WM der Männer 2006 mit einem Logo, auf dem ein Ball einen schwarzen, einen roten, und einen goldfarbenen Streifen hinter sich herzieht. Als man den Zuschlag erhielt, trat die Fifa in Aktion und suchte ein neues Logo. Es wurden die irrsinnig grinsenden Pillen. Die Branche lief Sturm, die Grafiker sprachen von Nullen, denen Nullen gefallen.

Fast unbemerkt ging dagegen die Kür des Logos von wvp vonstatten. Der Deutsche Fußballbund hatte acht Agenturen geladen, das Bewerbungslogo, eine Broschüre und Plakatmotive zu entwerfen. Die Stuttgarter Agentur reichte 2007 drei Vorschläge ein. "One World - One Passion" war ein Leitmotiv. "Wir verwendeten den Pokal als Figur und Emblem", sagt Rottmar. "Stay Together - Play Together" war die Überschrift des zweiten Vorschlags. "Hier geht es um die Aktion, um die Bewegung", sagt Vogt. Illustriert durch eine Fußballerin beim Schuss. Nummer drei lautete "Willkommen in der Deutschland-Arena". Das Stadion steht im Mittelpunkt. "Die Arena ist der Ort des Geschehens, der großen Gefühle", sagt Vogt.

"Man macht's ja für die Ehre"

Die Vorschläge zwei und drei gefielen dem DFB. Sie riefen in Stuttgart an und fragten, ob man aus beiden Ideen das Logo basteln konnte. Man konnte. Die Fußballerin kickte den Ball aus einem Stadion hinaus in die Welt. Der Spruch dazu lautete: "Wiedersehen bei Freunden - See You Again". In Anlehnung an das Motto der Männer-WM: "Zu Gast bei Freunden."

Auch dieses Mal bekam Deutschland den Zuschlag. Ob wegen der Werbematerialien aus Stuttgart, Plakate, Geschenke, Broschüren, oder wegen des Charmes von Franz Beckenbauer: Man setzte sich gegen Australien, Frankreich, Peru, Kanada, und die Schweiz durch.

Deutschland war also Ausrichter. Und die Fifa entfernte zwar die Fußballerin aus dem Stadion, übernahm aber sonst das Logo der Stuttgarter. Wie üblich verdient allerdings nur die Fifa mit der WM viel Geld, einige Tausend Euro habe man für die Gestaltung des Logos bekommen, sagt Vogt. "Man macht's ja für die Ehre", ergänzt Rottmar. Und es diene "als Referenz und Türöffner", immer wieder werde man von Kunden angesprochen. "Zudem arbeiten wir punktuell mit dem DFB zusammen, etwa beim Fankatalog." Da gibt's natürlich auch Zubehör für Freunde des Frauenteams.

Die deutsche Mannschaft wird am 26. Juni gegen Kanada in Berlin in das Turnier starten. Mit dem Ziel, am 17. Juli in Frankfurt im Finale zu stehen. Gespielt wird in Baden-Württemberg nur in Sinsheim. Doch Stuttgart hat ja bereits seinen Beitrag zu einer erfolgreichen WM geleistet.