Franz Steinle. Foto: Pressefoto Baumann

Der neue Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV), Franz Steinle, hat für die Olympischen Spiele in Sotschi ein klares Ziel: „Wir wollen wie 2010 in Vancouver wieder 15 Medaillen gewinnen."  

Stuttgart/München – Der neue Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV), Franz Steinle, hat für die Olympischen Spiele in Sotschi ein klares Ziel: „Wir wollen wie 2010 in Vancouver wieder 15 Medaillen gewinnen“, sagt Steinle den Stuttgarter Nachrichten. Der DSV-Chef setzt dabei vor allem auf seine Stars: „Natürlich rechnen wir mit Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther, mit den Biathleten und Skispringern. Zum Glück sind wir aber breit aufgestellt, da kann das eine oder andere ausgeglichen werden.“ Steinle verteidigte gegenüber den StN die Zielvereinbarungen mit den deutschen Athleten: „Sie sind notwendig. Leistungssport ist, wie der Name sagt, leistungsorientiert. Wer am Ende erfolgreich sein will, der muss auch Ziele haben. Und wie kann ich am besten messen, ob diese Ziele erreicht werden? Durch Medaillen oder Platzierungen.“

Steinle, der im Hauptberuf Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart ist, sprach sich gegen ein striktes Anti-Doping-Gesetz aus: „Ich würde den entsprechenden Paragrafen, den es derzeit im Arzneimittelgesetz gibt, herauslösen und in ein Anti-Doping-Gesetz gießen. Das hätte eine größere abschreckende Wirkung. Ich bin gegen die Strafbarkeit von Sportlern, zum Beispiel durch die Besitzstrafbarkeit von geringen Mengen bei Sportlern. Dies hätte nur eine Alibifunktion. Bei einer Verurteilung wegen dieser Tatbestände würde maximal eine Geldstrafe herauskommen – es ist unrealistisch zu denken, dass ein gedopter Sportler ins Gefängnis muss“, meinte Steinle.

Der neue DSV-Präsident kündigte zugleich an, dass sich der DSV trotz der Ablehnung von Olympia 2022 erneut um eine Alpine Ski-WM in Garmisch bewerben will. „Die Abstimmung gegen Olympia 2022 in Bayern ist für mich immer noch unverständlich – dies wären wirklich mal nachhaltige Spiele gewesen. Da wurde eine riesengroße Chance vertan. Leider sind die Gegner immer leichter zu mobilisieren als die Befürworter und die schweigende Mehrheit. Deshalb überlegen wir auch, uns mit Garmisch irgendwann erneut um die Alpine Ski-WM zu bewerben.“

Gleichzeitig kritisierte Steinle, dass darüber nachgedacht wird, die Fußball-WM 2022 in Katar in den Winter zu verlegen: „Fußball ist die Sportart Nummer eins. Eine Verlegung der WM wäre für uns Wintersportler fatal und hätte große wirtschaftliche Folgen, die an den Zahlen deutlich abzulesen wäre. Wir werden deshalb auf internationaler Ebene alles tun, um eine Fußball-WM im Winter zu verhindern. Doch ich befürchte, dass dieses Problem trotzdem auf uns zukommen wird.“