Die „erste Frau Beckenbauer“: Mit Brigitte Wittmann zog Franz Beckenbauer drei Söhne groß. Foto: IMAGO/Sven Simon/IMAGO/SVEN SIMON

Seine erste Liebe war der Fußball. Privat war der jetzt verstorbene Franz Beckenbauer mit vier Frauen glücklich.

Das darf man schon so sagen: Deutschlands letzter Kaiser hatte einen Schlag bei den Frauen. Gut sah er aus, der Franz Beckenbauer, der Bub aus dem Münchner Stadtteil Giesing, Sohn eines Oberpostsekretärs mit einem magischen Füßchen für den Ball. Braun gebrannt, dunkle Locken, sympathisches Lächeln. Einer, auf den die Damenwelt flog, der nicht nur Erfolg auf dem Fußballplatz hatte, sondern auch beim Werben ums andere Geschlecht. Brigitte, Diana, Sybille, Heidi – vier Frauen hat Franz Beckenbauer, der am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben ist, geliebt, drei geheiratet, Vater war er von fünf Kindern.

Die erste Spielerfrau? Brigitte Beckenbauer. Foto: imago sportfotodienst/imago sportfotodienst

Zum ersten Mal läuft Beckenbauer 1966 zusammen mit Brigitte Wittmann in den Hafen der Ehe ein. Der Topspieler des FC Bayern bringt einen Sohn, Thomas, aus einer vorherigen Beziehung in die Ehe, zwei weitere Buben folgen: Michael und Stephan. War Brigitte Beckenbauer die Mutter aller Spielerfrauen, Jahrzehnte, bevor Cathy Hummels überhaupt geboren wurde? Zumindest geben die Beckenbauers Einblick in ihr Familienleben, lassen sich mit dem Hund im heimischen Garten oder auf dem Sofa fotografieren. Sogar beim Locken eindrehen und im Gewächshaus lässt sich Brigitte von Fotografen über die Schulter schauen. Beckenbauer und der Boulevard – das war eine Beziehung, die lange hielt und von der beide profitierten.

Homestory bei den Beckenbauers: Franz und Brigitte mit den drei Söhnen Thomas, Michael und Stephan. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/SVEN SIMON

1977 zieht er nach New York, sie bleibt mit den drei Jungs in Deutschland. Der Grund ist nicht nur sein Engagement bei New York Cosmos, sondern auch: eine andere Frau.

Diana Sandmann und Franz Beckenbauer lebten gute zehn Jahre in „wilder Ehe“ zusammen. Foto: imago sportfotodienst/imago sportfotodienst

Die heißt Diana Sandmann – und behauptet sich damals beruflich in einer absoluten Männerdomäne: Sie arbeitet als Sportfotografin. Ikonisch wurde das Bild, für das sie die Trainer-Legende Dettmar Cramer, klein von Wuchs, als Napoleon im Stadion posieren ließ – komplett in Galauniform und Zweispitz.

Der Kaiser vor dem Wilden Kaiser: Sandmann und Beckenbauer in seiner Wahlheimat Kitzbühel. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Fred Joch

Wie Beckenbauer ist Sandmann ein Münchner Kindl. Zusammen ziehen die beiden Bayern nach New York. Die deutsche Presse kriegt angesichts Beckenbauers privater Eskapaden Schnappatmung. Ziemt es sich für den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, ein so unstetes Liebesleben zu führen? Gute zehn Jahre sind die beiden ein Paar, geheiratet wird aber nicht. 1988, da ist Beckenbauer längst nicht mehr DFB-Kapitän, sondern Nationaltrainer, trennen sich die beiden.

Sybille Weimar wird die „zweite Frau Beckenbauer“. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/SVEN SIMON

Die „zweite Frau Beckenbauer“ wird eine andere: Sybille Weimar, Sekretärin beim Deutschen Fußballbund. Im Frühjahr 1990 wird geheiratet, im Sommer fährt die DFB-Elf nach Italien.

In Kitzbühel, wo sonst, fährt Franz Beckenbauer 1990 zum zweiten Mal in den Hafen der Ehe ein. Foto: www.imago-images.de/FRED JOCH via www.imago-images.de

Sybille ist auch an Beckenbauers Seite, als der seinen größten Erfolg als Trainer feiert: In einer triumphalen Nacht in Rom werden Guido Buchwald, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann, Rudi Völler, „Icke“ Häßler..., wird Deutschland Weltmeister.

Die dritte Ehe hielt: Franz Beckenbauer und Heidi Burmester. Foto: Imago/Sven Simon

Doch Franz Beckenbauer liebt die Liebe – und flattert weiter. Im Jahr 2000 wird „die Lichtgestalt“ noch einmal Vater. Mit 55. Und nicht Sybille ist die Mutter, sondern Heidi Burmester, auch Sekretärin, diesmal aber beim FC Bayern. Ja, mei, wie das Leben manchmal so spielt.

Auf den vierten Beckenbauer-Sohn Joel folgt drei Jahre später ein Mädchen, Francesca. 2006 sagt Beckenbauer dann zum dritten Mal Ja – an einem Freitag im Juni in Kitzbühel, während in Deutschland die Fußball-WM lief, die Beckenbauer (nicht ohne Tricks) in seine Heimat geholt hatte. Ehe Nummer drei hielt dann aber auch: Bis zu seinem Tod blieb Beckenbauer mit Heidi verheiratet.

Franz und Heidi Beckenbauer mit ihren Kindern Joel und Francesca. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Sammy Minkoff

Was für den Kaiser spricht: Zu allen früheren Kaiserinnen pflegte er auch noch gute Beziehungen, als die Liebe bereits vergangen war. Zusammen mit Brigitte musste er 2015 den gemeinsamen Sohn Stephan begraben. Diana Sandmann sagte vor ein paar Jahren der „Süddeutschen“, sie telefoniere regelmäßig mit ihrem früheren Partner.

Und Sybille Beckenbauer rief ihrem Ex-Mann nach seinem Tod auf Instagram berührende letzte Worte zu: „Du warst ein ganz Großer! Eine großartige Persönlichkeit, ein liebenswerter und liebevoller Mensch.“ Ja, mei...