Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy ist am Dienstag festgenommen worden. Foto: dpa

Nicolas Sarkozy ist verhaftet worden. Der einstige Präsident Frankreichs wird unter anderem verdächtigt, seinen Wahlkampf illegal finanziert zu haben.

Nicolas Sarkozy ist verhaftet worden. Der einstige Präsident Frankreichs wird unter anderem verdächtigt, seinen Wahlkampf illegal finanziert zu haben.

Paris - Als erster französischer Ex-Präsident ist Nicolas Sarkozy in Polizeigewahrsam genommen worden. Der 59-Jährige musste sich in einer Affäre um die angebliche Bestechung eines ranghohen Richters verantworten.

Der konservative Politiker wurde am Dienstag in Nanterre bei Paris im Rahmen der Untersuchung einer Antikorruptionsstelle festgesetzt. Sarkozy, der nicht mehr von der Immunität eines Staatspräsidenten vor juristischer Verfolgung geschützt wird, ist innerhalb der völlig zerstrittenen konservativen Oppositionspartei UMP immer wieder als möglicher Kandidat bei der Präsidentschaftswahl 2017 im Gespräch. Er hatte 2012 gegen den jetzigen Staatschef François Hollande verloren.

Im Laufe der Ermittlungen war Sarkozy zu Jahresbeginn monatelang abgehört worden. Er soll einem wichtigen französischen Richter Unterstützung bei der Bewerbung um einen Beraterposten im Fürstentum Monaco angeboten haben. Im Gegenzug könnte der Jurist Ermittlungsgeheimnisse an Sarkozy aus einem anderen Verfahren gegeben haben. Auch die Terminkalender des Ex-Präsidenten sind Teil des Verfahrens. Sarkozy, der alle Vorwürfe bestreitet, hatte die Abhöraktion mit Methoden der DDR-Staatssicherheit verglichen.

Bereits am Montag war Sarkozys Anwalt in der Affäre in Gewahrsam genommen worden, ebenso wie der betroffene Richter. Dessen Anwalt äußerte die Hoffnung, dass sein Klient bald freikommt.

Sarkozy war von 2007 bis 2012 Staatschef in Frankreich. Im politischen Umfeld des Politikers laufen mehr als ein halbes Dutzend Verfahren. Häufig geht es dabei um Finanzen, etwa eine möglicherweise illegale Finanzierung seines Wahlkampfes.