Klaus Müller verfolgt in seinen Werken einen künstlerischen Anspruch. Foto:  

Klaus Müller macht derzeit mit einem riesigen Foto an seinem Haus am Endersbacher Bahnhof auf sich aufmerksam.

Weinstadt - Ein riesiges Blumenbild ziert derzeit das alte Postgebäude am Bahnhof in Weinstadt-Endersbach. Schon von Weitem leuchtet es einem farbenfroh entgegen. 15 Quadratmeter messe das Bild, erklärt Klaus Müller. Er ist der Mann, der hinter der großformatigen Fotografie steckt. Anlässlich der Remstal-Gartenschau hat er sie an seinem Haus aufgehängt – nicht nur zur Zierde. Für den freien Fotografen ist das Werk vor allem ein Statement, mit dem er Anlauf nehmen will für ein neues größeres Projekt.

 

Experimente mit Mehrfachbelichtungen

Vieles hat der 66-jährige freie Fotograf in den vergangenen Jahrzehnten mit Energie und Akribie umgesetzt. Sein Haus am Endersbacher Bahnhof ist vom Keller bis zum Dachboden voll von seinen Lebenswerken, ist mehr Lagerraum und Atelier als Wohngebäude. Dabei hat er erst mit Mitte 30 zu seiner Berufung gefunden, war vorher in anderen Bereichen tätig. So hat er vor seinem Studium in Medientechnik etwa eine Ausbildung zum Krankenpfleger begonnen und als Druckvorlagenhersteller gearbeitet. „Als ich das Studium 1987 abschloss, setzte ich mich in meiner Diplomarbeit mit Kunst und Fotografie auseinander. Danach war es fast zwangsläufig, dass ich anfing zu fotografieren“, erzählt er über die Anfänge seiner Leidenschaft. Dabei verfolgte er immer auch einen künstlerischen Anspruch. „Ich wollte die Realität auflösen, rein experimentell habe ich nach Formen und Farben gesucht.“ In der Architektur und in der Blumenwelt fand Klaus Müller dafür Motive und belichtete seine Filme mehrfach – bis zu 32 Mal. Die Ergebnisse nach den oftmals mehr als 1000 Aufnahmen auf einem Film hätten ihn selbst überrascht.

Ein wahres Spielfeld entdeckte der Fotograf auf dem ehemaligen Gelände der Trafounion in Stuttgart-Bad Cannstatt, wo heute das Einkaufszentrum Carré steht. „Das Gelände war für mich wie ein Atelier.“ Von 1989 an war Klaus Müller dort mehrere Jahre lang fast täglich mit seiner Kamera anzutreffen. Er beobachtete die Abbrucharbeiten und freundete sich mit den Menschen an, die dort arbeiteten, etwa einem Schadstoffgutachter. Über diesen wurde er später gar mit der Aufsicht über das brachliegende Gelände betraut, um Bodenproben zu entnehmen und Brunnen zu überwachen. „Ich hatte Kontakt zu allen, wusste alles“, erzählt Müller, der sich anfangs über die Pressestelle der Post, die auf dem Gelände Baupläne verfolgte, Zugang verschafft hatte.

Das Bild an der Fassade ist ein Flornament

Dabei hatte er nicht nur sämtliche Vorgänge oberirdisch im Blick: „Ich bin in die Geschichte der Menschheit vorgedrungen.“ So entstanden in dieser Zeit nicht nur unzählige Fotografien, Müller machte auf dem Gelände auch archäologische Funde aus der Jung- und Altsteinzeit, die nun – dokumentiert vom Denkmalamt – im Keller seines Hauses neben einer großen Sammlung an Gläsern mit Bodenproben lagern. Zudem kam der Fotograf damals auf eine neue Projektidee: Er säte Blumen aus und sammelte deren Blüten für Flornamente, wie er seine kunstvoll arrangierten Blumeninszenierungen nennt. Das Bild, das momentan an seiner Hausfassade hängt, ist eines davon.

Doch sein Spezialgebiet bleiben große Baustellen. „Wenn ich so etwas hatte, fing ich Feuer.“ Unter anderem habe er in den Jahren 2000 und 2001 für die Messe Frankfurt den Bau einer neuen Halle fotografisch begleitet. „Am Ende gab es eine Ausstellung meiner Bilder in der Halle, welche die Messe finanzierte und mir dann auch komplett abkaufte“, berichtet Klaus Müller, der auch wissenschaftliche Dokumentationen gemacht hat – etwa für das Denkmalamt von der alten Ziegelei in Waiblingen, die sich am heutigen Poststandort befand. Bei der nicht ungefährlichen Arbeit in dem baufälligen Gebäude, in dem er einmal fast wegen einer unter ihm eingebrochenen Decke abgestürzt wäre, drang er wiederum in dessen Geschichte vor. So beschäftigte Müller sich mit der Erfindung Friedrich Schäfers, der um 1900 in der Ziegelei arbeitete und diese später übernahm, um aus zerbrochenen Ziegeln einen energieeffizienteren Kaminstein herzustellen. Dazu hob der historisch interessierte Fotograf alte Pläne und Druckplatten auf sowie das gesamte Firmenarchiv von 1871 bis zur Stilllegung der Fabrik. „Ich sehe das nicht nur dokumentarisch, sondern immer auch wissenschaftlich und künstlerisch.“

Sein Plan: Eine Ausstellung in Waiblingen mit seinen Fotografien von der Ziegelei und den Vermächtnissen aus deren Geschichte, zu denen auch Unterlagen aus der NS-Zeit über die Beschäftigung von Gefangenen gehören. Doch bislang fehlt es an einem Ausstellungsraum dafür.

Experimente mit Mehrfachbelichtungen

Vieles hat der 66-jährige freie Fotograf in den vergangenen Jahrzehnten mit Energie und Akribie umgesetzt. Sein Haus am Endersbacher Bahnhof ist vom Keller bis zum Dachboden voll von seinen Lebenswerken, ist mehr Lagerraum und Atelier als Wohngebäude. Dabei hat er erst mit Mitte 30 zu seiner Berufung gefunden, war vorher in anderen Bereichen tätig. So hat er vor seinem Studium in Medientechnik etwa eine Ausbildung zum Krankenpfleger begonnen und als Druckvorlagenhersteller gearbeitet. „Als ich das Studium 1987 abschloss, setzte ich mich in meiner Diplomarbeit mit Kunst und Fotografie auseinander. Danach war es fast zwangsläufig, dass ich anfing zu fotografieren“, erzählt er über die Anfänge seiner Leidenschaft. Dabei verfolgte er immer auch einen künstlerischen Anspruch. „Ich wollte die Realität auflösen, rein experimentell habe ich nach Formen und Farben gesucht.“ In der Architektur und in der Blumenwelt fand Klaus Müller dafür Motive und belichtete seine Filme mehrfach – bis zu 32 Mal. Die Ergebnisse nach den oftmals mehr als 1000 Aufnahmen auf einem Film hätten ihn selbst überrascht.

Ein wahres Spielfeld entdeckte der Fotograf auf dem ehemaligen Gelände der Trafounion in Stuttgart-Bad Cannstatt, wo heute das Einkaufszentrum Carré steht. „Das Gelände war für mich wie ein Atelier.“ Von 1989 an war Klaus Müller dort mehrere Jahre lang fast täglich mit seiner Kamera anzutreffen. Er beobachtete die Abbrucharbeiten und freundete sich mit den Menschen an, die dort arbeiteten, etwa einem Schadstoffgutachter. Über diesen wurde er später gar mit der Aufsicht über das brachliegende Gelände betraut, um Bodenproben zu entnehmen und Brunnen zu überwachen. „Ich hatte Kontakt zu allen, wusste alles“, erzählt Müller, der sich anfangs über die Pressestelle der Post, die auf dem Gelände Baupläne verfolgte, Zugang verschafft hatte.

Das Bild an der Fassade ist ein Flornament

Dabei hatte er nicht nur sämtliche Vorgänge oberirdisch im Blick: „Ich bin in die Geschichte der Menschheit vorgedrungen.“ So entstanden in dieser Zeit nicht nur unzählige Fotografien, Müller machte auf dem Gelände auch archäologische Funde aus der Jung- und Altsteinzeit, die nun – dokumentiert vom Denkmalamt – im Keller seines Hauses neben einer großen Sammlung an Gläsern mit Bodenproben lagern. Zudem kam der Fotograf damals auf eine neue Projektidee: Er säte Blumen aus und sammelte deren Blüten für Flornamente, wie er seine kunstvoll arrangierten Blumeninszenierungen nennt. Das Bild, das momentan an seiner Hausfassade hängt, ist eines davon.

Doch sein Spezialgebiet bleiben große Baustellen. „Wenn ich so etwas hatte, fing ich Feuer.“ Unter anderem habe er in den Jahren 2000 und 2001 für die Messe Frankfurt den Bau einer neuen Halle fotografisch begleitet. „Am Ende gab es eine Ausstellung meiner Bilder in der Halle, welche die Messe finanzierte und mir dann auch komplett abkaufte“, berichtet Klaus Müller, der auch wissenschaftliche Dokumentationen gemacht hat – etwa für das Denkmalamt von der alten Ziegelei in Waiblingen, die sich am heutigen Poststandort befand. Bei der nicht ungefährlichen Arbeit in dem baufälligen Gebäude, in dem er einmal fast wegen einer unter ihm eingebrochenen Decke abgestürzt wäre, drang er wiederum in dessen Geschichte vor. So beschäftigte Müller sich mit der Erfindung Friedrich Schäfers, der um 1900 in der Ziegelei arbeitete und diese später übernahm, um aus zerbrochenen Ziegeln einen energieeffizienteren Kaminstein herzustellen. Dazu hob der historisch interessierte Fotograf alte Pläne und Druckplatten auf sowie das gesamte Firmenarchiv von 1871 bis zur Stilllegung der Fabrik. „Ich sehe das nicht nur dokumentarisch, sondern immer auch wissenschaftlich und künstlerisch.“

Sein Plan: Eine Ausstellung in Waiblingen mit seinen Fotografien von der Ziegelei und den Vermächtnissen aus deren Geschichte, zu denen auch Unterlagen aus der NS-Zeit über die Beschäftigung von Gefangenen gehören. Doch bislang fehlt es an einem Ausstellungsraum dafür.