Am Flughafen in Fort Lauderdale gab es einen schlimmen Zwischenfall. Foto: AP

In den USA ist es in Florida am Flughafen von Fort Lauderdale zu Schüssen gekommen. Mehrere Menschen sind tot.

Fort Lauderdale - Ein gerade in den USA angekommener Fluggast hat am internationalen Flughafen der US-Großstadt Fort Lauderdale eine Waffe aus seinem Gepäck gezogen und fünf Menschen erschossen. Bei den Schüssen im Gepäckbereich des Airports habe es zudem acht Verletzte gegeben, sagte der zuständige Sheriff Scott Israel am Freitag. Der Schütze sei in Gewahrsam genommen worden. Das Motiv des Täters ist bislang unbekannt. Der Flugbetrieb wurde vorübergehend eingestellt.

Behörden und Augenzeugen berichteten, der Schütze habe nach seiner Tat seine Waffe auf den Boden geworfen und sich mit ausgestreckten Armen und Beinen hingelegt. Panische Passagiere an dem Flughafen rannten aus dem Terminal auf das Rollfeld, woraufhin der gesamte Flughafen gesperrt werden musste. Der Airport von Fort Lauderdale ist einer der größten in Florida.

„Die Leute haben angefangen zu schreien und versuchten, aus jeder möglichen Tür herauszukommen oder sich unter den Stühlen zu verstecken“, sagte Augenzeuge Mark Lea dem Sender MSNBC. Der Täter habe wahllos um sich geschossen und nichts gesagt, als er an den Gepäckbändern auf- und abgegangen sei. Er habe zwischen dem Gepäck hindurchgeschossen, um Menschen zu treffen, die sich versteckt hätten, sagte Lea.

Militärausweis bei sich getragen

Floridas Senator Bill Nelson sagte, der Schütze habe einen Militärausweis bei sich getragen. Ob es tatsächlich sein eigener gewesen ist, sei aber unklar. Auch die Hintergründe der Tat seien bislang nicht bekannt. „Wir kennen sein Motiv zu diesem Zeitpunkt nicht“, sagte Nelson.

US-Präsident Barack Obama wurde über den Vorfall von seinem Heimatschutzberater in Kenntnis gesetzt. Sein gewählter Nachfolger Donald Trump schrieb auf Twitter, er beobachte „die schreckliche Situation in Florida“ und habe bereits mit Gouverneur Rick Scott über den Vorfall gesprochen.

Ein Behördenvertreter des Broward County, Chip LaMarca, sagte der Nachrichtenagentur AP telefonisch, der Täter sei an Bord eines kanadischen Fluges nach Fort Lauderdale gekommen. In seinem Gepäck habe sich eine Waffe befunden, die er im Gepäckbereich aus der Tasche gezogen habe. Anschließend habe er sie in einer Toilette geladen und begonnen, damit zu schießen. „Wir wissen nicht, warum“, fügte LaMarca hinzu.

Munition und Waffen im Gepäck erlaubt

Es ist Fluggästen in Florida erlaubt, Schusswaffen und Munition im aufgegebenen Gepäck mitzuführen. Diese müssen entladen und in einem Hartschalenbehälter verschlossen sein. Beim Check-In müssen sie bei der Fluggesellschaft angegeben werden.

Zu den Schüssen kam es nach Behördenangaben im Terminal 2 des Airports, in dem Flüge von Delta Air Lines und Air Canada abgefertigt werden.

Sheriff Israel sagte vor dem Flughafengebäude, der Schütze sei unverletzt in Gewahrsam genommen worden. Die zuständigen Polizeibeamten hätten bei der Festnahme keine Schüsse abgeben müssen. Ob der Angriff einen terroristischen Hintergrund gehabt habe, könne er noch nicht sagen. Das FBI wollte den Mann verhören.

Regionale TV-Sender zeigten Aufnahmen von Fernsehhubschraubern, auf denen Hunderte Menschen zu sehen waren, die am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit) auf dem Rollfeld standen. Instagram-Videos zeigten mehrere Verletzte im Gepäckbereich des Terminals. Eine Person mit einer Kopfverletzung schien in einer Blutlache zu liegen. Notärzte versorgten ein blutendes Opfer vor dem Flughafengebäude.