Erholung für Eltern und Kinder bieten Mutter- und Vater-Kind-Kuren. Foto: dpa/Arno Burgi

Nach zwei Jahren Pandemie steigen die Zahlen der Anträge auf Mutter-Kind- sowie Vater-Kind-Kuren im Land.

Zwei Jahre nach Beginn der Pandemie beantragen immer mehr Mütter und Väter Eltern-Kind-Kuren. Das geht aus den Zahlen der Krankenkassen im Land hervor. So verzeichnet etwa die Techniker-Krankenkasse (TK) seit 2020 jährlich rund ein Drittel mehr Anträge auf eine Kur. Nachdem die Zahlen im Lockdown-Jahr 2020 auf gut 2000 eingebrochen waren, stiegen sie 2021 auf 2600. Im ersten Halbjahr 2022 beantragten bereits 1700 Mütter und Väter eine Kur. Setzt sich der Trend fort, könnten die Zahlen dieses Jahr rund zehn Prozent über denen im Vor-Corona-Jahr 2019 liegen.

„Zum einen gibt es natürlich einen pandemiebedingten Nachholeffekt aus dem letzten Jahr, zum anderen können die Belastungen für Familien zu einer gesteigerten Nachfrage führen“, sagt TK-Sprecherin Nicole Battenfeld. Ähnlich äußert sich auch Alexander Kruse von der mitgliederstärksten Kasse im Land, der AOK Baden-Württemberg. Auch hier stiegen die Antragszahlen kontinuierlich. Die Steigerung könnte „in Bezug zur Coronasituation stehen“, so Kruse. Auch Barmer, DAK und KKH verzeichnen leicht steigende Zahlen.

Kliniken unterfinanziert

Ein Trend, den auch das Deutsche Müttergenesungswerk bestätigen kann. In den Beratungsstellen des Vereins, der Mutter-Kind-Kureinrichtungen betreibt, schlagen derzeit rund 30 Prozent mehr Ratsuchende auf, berichtete Geschäftsführerin Yvonne Bovermann. „Die Kräfte sind erschöpft, die Gesundheit angegriffen. Der Bedarf für eine Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme entsprechend hoch.“ Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass manche der gemeinnützigen Kliniken durch die Mehrkosten in der Pandemie in ihrem Bestand gefährdet seien.