Den obligatorischen Ausflug zur Wilhelma können sich einige Schüler nicht ohne Weiteres leisten. Auch da springen dann die Fördervereine in die Bresche. Foto: Kraufmann/Hörner

Fördervereine spielen an Schulen eine immer wichtigere Rolle. Die finanzielle Unterstützung durch diese Fördervereine ermöglicht zum Beispiel Klassenfahrten, Exkursionen und notwendige Materialanschaffungen.

Möhringen/Vaihingen - Eigentlich stammt der Vorsitzende eines Schulfördervereins aus dem Kreis der Eltern. Beim Förderverein der Heilbrunnenschule ist das anders. Dort hat seit dem Jahr 2010 Dieter Bernhardt den Vorsitz inne. Der SPD-Bezirksbeirat hat keine Kinder, und dennoch habe er damals gern zugesagt, sagt er und ergänzt: „Es ist sehr wichtig, dass man nicht nur im eigenen Saft kocht.“

Dass die Fördervereine immer wichtiger werden, dieser Eindrück täusche nicht, sagt Bernhardt. Das sei aber ein genereller Trend und betreffe nicht nur die Schullandschaft: „Aber auch da muss es Grenzen geben.“ Der Förderverein der Förderschule hat derzeit etwas mehr als 50 Mitglieder. Der Grundbeitrag liegt im Monat umgerechnet bei zwei Euro. Deswegen ist der Förderverein auf Spenden, oder auch Zuschüsse angewiesen, etwa wenn es darum geht Theater- und Musikprojekte, den Mittagstisch oder die Finanzierung eines in die Jahre gekommenen Schulbusses zu stemmen. Doch in der jüngsten Zeit hat Dieter Bernhardt und seine Mitstreiter vor allem der Schulentwicklungsplan beschäftigt. Als Bezirksbeirat brachte er in die Debatte die „Sorgen und Nöte der Schule“ ein. „Die Sonderstellung der Heilbrunnenschule muss erhalten bleiben“, lautet sein Credo.

Einnahmen durch Spendenbriefe

Auch für andere Schulen ist die finanzielle Unterstützung durch Fördervereine von großer Bedeutung. Sie helfen mit, dass Arbeitsgemeinschaften, Exkursionen, Ausflüge, Theaterprojekte und viele weitere Veranstaltungen stattfinden können. Das Fanny-Leicht-Gymnasium in Vaihingen etwa hat einen sehr aktiven Förderverein. Das Budget für das vergangene Jahr betrug 20 000 Euro. „Das ist besonders hoch“, sagt Sieglinde Jekel, die sich um die Kasse des Vereins kümmert. Darüber hinaus konnten bei der Weihnachtsspendenaktion 7000 Euro gesammelt werden. Im Jahr 2013 hatte der Verein 341 Mitglieder, hinzu kamen 20 weitere Spender. Auf Wunsch der Rektorin wurden sogenannte Whiteboards, die eine moderne Alternative zu den herkömmlichen Tafeln sind, im Wert von 8000 Euro gekauft. Das war auch deshalb möglich, weil man Spendenbriefe an Firmen geschrieben hatte; auf diese Weise kamen 6750 Euro zusammen. Außerdem ist die Anschaffung von Sofas und Sesseln als Sitzgelegenheit im Eingangsbereich geplant.

„Wir sind ein Team“

Auch Belinda Winke, seit März vergangenen Jahres Vorsitzende des Fördervereins der Anne-Frank-Realschule, bestätigt die größer werdende Rolle der Vereine. Eben weil die Schulen immer mehr sparen müssten. Der Verein der Schule hatte Mitte 2013 etwa 100 Mitglieder, derzeit werden die aktuellen Zahlen neu ermittelt. Die Förderer haben unter anderem das Sommerfest mitfinanziert. Die Vorsitzende sieht es als wichtig an, Kindern aus finanziell schwächer gestellten Familien zu helfen, beispielsweise indem die Kosten für Schulfahrten oder Schullandheimaufenthalte übernommen werden. „Wir sind ein Team“, betont Winke.

Auch die Österfeldschule hat einen Förderverein, dieser hat aber keine festen Mitglieder. Er bezieht sein Geld aus Spenden. Ziel des Vereins ist es, Projekte zu unterstützen, die nicht im Schulbudget enthalten sind. Da die Österfeldschule sich als Schule des Lesens sieht, werde laut Schulleitung unter anderem die Anschaffung neuer Bücher unterstützt oder Theater- und Opernbesuche ermöglicht. Als Zukunftsprojekt soll die Umgestaltung des Schulhofs gefördert werden; außerdem wurden in der Vergangenheit Einräder gekauft. Von künftigen Spendengeldern sollen weitere Geräte bezahlt werden.