In der Gemeinde Dittingen in der Schweiz sind zwei deutsche Sportflieger abgestürzt. Foto: AP

In der Schweiz sind einen Tag nach dem Flugzeugunglück in England zwei deutsche Sportflugzeuge kollidiert und abgestürzt. Dabei ist ein Pilot ums Leben gekommen.

Basel - Tragisches Aus für eine deutsche Sportflugstaffel: Bei einer Show in der Schweiz sind am Sonntag zwei von drei Ultraleichtflugzeugen der Formation Grasshoppers aus Baden-Württemberg kollidiert. Beide Maschinen stürzten nach dem Vorfall während eines Wendemanövers ab. Einer der Piloten kam laut Polizei ums Leben. Das Unglück ereignete sich nur einen Tag nachdem bei einer Flugshow in England sieben Menschen starben - dort war ein historischer Militärjet auf eine Straße gestürzt.

Die Leichtflugzeuge vom Typ Ikarus C42 gingen über dem Flugplatz in Dittingen rund 30 Kilometer südlich von Basel in einen Kurvenflug über, als eine der Maschine die vorausfliegende am Heck streifte.

Die beiden beteiligten Flugzeuge seien sofort in einen unkontrollierten Sturzflug übergegangen, berichteten Augenzeugen der „Basellandschaftlichen Zeitung“ (BZ) und weiteren Schweizer Medien. Laut „Blick.ch“ war der Zusammenprall so heftig, dass der Propeller der Maschine weggeflogen sei.

Flugzeug rast in Scheune in Dittingen

Diese Maschine raste laut Augenzeugen in eine Scheune mitten im Dorf Dittingen. Der 50-jährige Pilot starb durch den Aufprall noch an der Absturzstelle, berichteten Helfer. Trümmerteile bedeckten die Dorfstraße, einen Brand brachte die Feuerwehr rasch unter Kontrolle. „Es ist purer Zufall, dass das Flugzeug nicht in ein bewohntes Haus gecrasht ist“, sagte eine Anwohnerin der Schweizer „BZ“.

Bei dem anderen Leichtflugzeug löste sich laut Augenzeugen das automatische Rettungssystem aus. Diese Maschine kam mit dem Rettungsfallschirm am Heck im Garten eines Einfamilienhauses in der Umgebung des Flugplatzes runter - mit zerstörtem Fahrwerk und abgeknicktem Flügel, aber mit relativ intakter Führerkabine.

Die Flug-Show wurde unmittelbar nach dem Unglück abgebrochen. Das dritte Flugzeug der deutschen Amateur-Staffel kreiste zunächst über der Unglücksstelle und landete dann sicher.

Grasshoppers waren einer der Höhepunkte

Laut Facebook-Seite der Grasshoppers wurde die Dreierformation mit den zweisitzigen C42-Maschinen im August 2011 gegründet. Bei ihren jeweils etwa zehnminütigen Programmen führe die Staffel, die in Eschbach im Südwesten von Baden-Württemberg beheimatet ist, „die gesamte Bandbreite“ der Ultraleicht-Fliegerei vor.

Die Grasshoppers gehörten zu den Programmhöhepunkten der Dittinger Flugtage. Bei den Vorstellungen malen die Ultraleicht-Flugzeuge Figuren an den Himmel. Dabei werden in den Maschinen Smoke-Anlagen eingesetzt, damit die Luftfiguren vom Boden aus besser zu sehen sind. Das Trio hatte bis zur Show in der Schweiz laut eigenen Angaben insgesamt bereits mehr als 50 Stunden im Formationsflug verbracht.