Im Ersatzflieger ging es für die Passagiere einen Tag später als geplant in den Türkei-Urlaub Foto: Werkfoto

Wegen eines technischen Defekts am Flieger mussten 150 Passagiere der Airline Condor auf dem Stuttgarter Flughafen übernachten. Sämtliche Hotels waren laut Airline wegen der Messe ausgebucht.

Wegen eines technischen Defekts am Flieger mussten 150 Passagiere der Airline Condor auf dem Stuttgarter Flughafen übernachten. Sämtliche Hotels waren laut Airline wegen der Messe ausgebucht.

Stuttgart - Statt im Hotel an der türkischen Riviera mussten 150 Fluggäste, die von Stuttgart nach Antalya fliegen wollten, die Nacht auf dem Stuttgarter Flughafen verbringen. Die Hotels sollen wegen der Messe ausgebucht gewesen sein. Der Grund für die Flugverschiebung war ein Defekt. Der Flieger, eine Boeing 757-300 der Airline Condor, zeigte vor dem geplanten Start um 15 Uhr einen Fehler an. „Die Störanzeige bezog sich auf die Flaps“, sagt Condor-Sprecher Johannes Winter. Flaps sind Klappen an der Tragfläche von Flugzeugen.

Zunächst sah es so aus, als könne das Problem am gleichen Tag behoben werden. Laut Winter wurden die Ersatzteile umgehend nach Stuttgart geliefert. Doch um noch starten können, hätten die Reparaturen bis 23 Uhr erledigt sein müssen: Zwischen 23 Uhr und 6 Uhr besteht auf dem Stuttgarter Flughafen Start- und Landeverbot. Als gegen 21 Uhr klar wurde, dass der Defekt bis zur Schließung des Flughafens nicht zu beheben ist, wurden die Reisenden informiert, dass es erst am nächsten Tag weitergeht.

Von den 209 Passagieren, die auf den Flug gebucht waren, haben 59, die in der Nähe wohnen, einen Gutschein für eine Heimfahrt per Taxi bekommen. Die übrigen 150 Fluggäste sollten in Hotels untergebracht werden. Daraus wurde nichts. „Wegen der Messe waren viele Hotels belegt. Wir haben uns im Radius von 70 Kilometern um Unterkünfte bemüht“, stellt Winter fest.

Selbst in Hotels nach Frankfurt habe man die Reisenden bringen wollen. Doch die Situation sei die gleiche wie in Stuttgart gewesen.

„Wegen der Messen waren auch dort nicht genügend Betten frei“, sagt Winter und räumt ein, dass in Stuttgart in einigen Hotels vereinzelt noch drei bis vier Betten verfügbar waren. „Bis wir alle Passagiere dorthin transportiert hätten, wäre die Nacht rum gewesen, und wir hätten die Leute schon wieder abholen müssen“, sagt Winter und versichert, Kosten hätten bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. „Einige Personen, die wir ins Hotel fahren wollten, haben das sogar selbst abgelehnt. Sie wollten lieber auf dem Airport übernachten“, sagt er.

Die Passagiere, die sich bereits im Bereich hinter der Sicherheitskontrolle aufhielten, wurden per Bus ins Terminal vier gebracht. Das wurde für alle übrigen Flüge gesperrt und als Schlafsaal zur Verfügung gestellt. Gegen 22.30 Uhr rückte das Deutsche Rote Kreuz Esslingen mit 50 Mann und Verpflegung an, weil die Restaurants nachts geschlossen waren und die zwei Gutscheine à 15 Euro, die jeder Passagier erhielt, dann nicht mehr eingelöst werden konnten.

Außerdem stellten die Retter Feldbetten auf und verteilten Decken. Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht startete der Flug nach Antalya am Mittwoch um 6.30 Uhr. Eingesetzt wurde eine Ersatzmaschine gleichen Typs. Drei Stunden später landete die Boeing in Antalya. Bei angenehmen 25 Grad konnten sich die Passagiere von dem unfreiwilligen Abenteuer erholen.