Drogenrazzia in einer Asylunterkunft: Vor allem Zuwanderer aus Gambia machen der Polizei in diesem Deliktsbereich Probleme Foto: dpa

Zu viele Zuwanderer in zu kurzer Zeit – die Entwicklung der Flüchtlingskriminalität ist Zeichen einer verfehlten Zuwanderungspolitik, meint unser Kommentator Rainer Wehaus.

Stuttgart - Die Flüchtlinge in Baden-Württemberg seien im Kriminalitätsgeschehen angekommen. So formuliert es die Polizei. Klingt irgendwie nach Integration, nach Normalität, aber das ist damit nicht gemeint. Gemeint ist: Die Befürchtungen der Fachleute haben sich zumindest ein Stück weit bestätigt: Unkontrollierte Zuwanderung aus fremden Kulturen, darunter besonders viele jungen Männer, überforderte deutsche Behörden, enge und Gedränge in den Asylheimen – das ist der Nährboden für Kriminalität.

Relativ häufig straffällig

Trotz des leichten Rückgangs im ersten Quartal: Flüchtlinge werden im Vergleich zum Rest der Bevölkerung weiterhin überdurchschnittlich häufig straffällig. Im Südwesten stellen sie zehn Prozent der Tatverdächtigen – bei einem Bevölkerungsanteil von etwa 1,5 Prozent. Entsprechend voll sind die Gefängnisse, entsprechend hoch ist dort inzwischen der Ausländeranteil. Das ist und bleibt ein Problem – vor allem für die Akzeptanz einer Flüchtlingspolitik, die eigentlich keine Politik ist. Wenig wird gesteuert, vieles wird einfach nur ertragen.

Es läuft etwas schief

Flüchtlinge sind keine schlechteren Menschen – aber auch keine besseren. Wenn viele nur ankommen im Sozialsystem und einige von ihnen gar im Gefängnis landen, dann ist etwas schief gelaufen. Zum Beispiel dies: Es wurden zu viele Menschen in zu kurzer Zeit hereingelassen. Der Kontrollverlust hält bis heute an. Bizarr auch, dass man am besten ohne Pass einreist, dass Deutschland betteln muss, um Armutsflüchtlinge abschieben zu können. Dies zu beklagen, hat nichts mit Fremdenangst zu tun, im Gegenteil. Das Erstarken der Rechtspopulisten zeigt: Europa und insbesondere Deutschland haben eine Art von Zuwanderung zugelassen, die nicht für mehr Vielfalt sorgt, sondern die Vielfalt gefährdet.

rainer.wehaus@stuttgarter-nachrichten.de