In einer fast 4000 Quadratmeter großen Gewerbeimmobilie in der Wilhelm-Stähle-Straße 13 plant der TSV Schmiden ein Sportforum.
Schmiden - Noch steht der gewaltige Bau in der Schmidener Wilhelm-Stähle-Straße 13 leer. Praktisch besenrein ist die 3877 Quadratmeter große Gewerbeimmobilie, lediglich einige Pin-up-Kalender hängen als Hinterlassenschaft der Vormieter noch an den Wänden. Die flotten Mädels dürften bald auch noch verschwinden, denn die neuen Eigentümer haben in Schmidens westlichem Gewerbegebiet Großes vor. Auf dem 3138 Quadratmeter großen Grundstück plant der TSV Schmiden ein Sportforum, das bisherige Räumlichkeiten teilweise ersetzen soll. Vor allem aber sind eine ganze Reihe an zusätzlichen Sportangeboten geplant, die es in dieser Form in Fellbach bisher nicht oder nur bei privaten Anbietern gab.
„Wir haben das Gebäude für 1,3 Millionen gekauft“, sagt Rolf Budelmann vom TSV Schmiden
„Wir haben das Gebäude für 1,3 Millionen Euro gekauft“, sagt Rolf Budelmann, der Geschäftsführer des TSV Schmiden. „Es ist sehr gepflegt“, sagt der 60-Jährige. Zudem passt die Raumaufteilung offenbar sehr gut zu den Bedürfnissen von Fellbachs mitgliederstärkstem Sportverein. Dadurch halten sich auch die erforderlichen Renovierungs- und Umbauarbeiten in Grenzen. Rolf Budelmann plant dafür und für die Anschaffungsnebenkosten wie Notargebühren und Grunderwerbssteuer weitere 1,2 Millionen Euro ein. Insgesamt werden also rund 2,5 Millionen Euro investiert, es sei denn behördliche Auflagen wie Brandschutz oder Barrierefreiheit führen zu finanziellen Überraschungen. Rolf Budelmann hofft, dass – wie in solchen Fällen üblich – die Ausgaben für den TSV Schmiden letztlich aber deutlich niedriger ausfallen werden: „Die ganzen Zuschussfragen sind noch nicht geklärt, förderungsfähig ist das Vorhaben in jedem Fall.“ Den aus Expertensicht fairen Preis für das formal am 1. November in das Vereinseigentum übergehende Gebäude, haben die Schmidener offenbar auch einer sozial eingestellten Verkäuferin zu verdanken. „Sie war begeistert von der Idee, dass ein Zentrum für einen gemeinnützigen Verein entstehen soll“, sagt Rolf Budelmann über die Stuttgarterin Helga Gückel.
Im Einzelnen sehen die Pläne vor, dass die Renovierung im Frühjahr beginnen kann
Im Einzelnen sehen die Pläne vor, dass die Renovierung im Frühjahr beginnen kann, wenn der Bauantrag wie erhofft von der Stadt Fellbach genehmigt wird. „Im Optimalfall können wir im September mit der Geschäftsstelle umziehen“, sagt Rolf Budelmann. Statt in den von der Volksbank am Württemberg gemieteten Räumen in der Fellbacher Straße finden der Vereinsmanager und zehn weitere Mitarbeiter künftig ihr Domizil einige hundert Meter weiter westlich. Dort, im Nordtrakt des Sportforums, befindet sich auch eine Drei-Zimmer-Wohnung. „Deren Mieter sollen gerne hier bleiben“, sagt Rolf Budelmann. Direkt östlich angeschlossen sind künftig Kursräume auf drei Etagen mit jeweils 200 Quadratmetern. Im Obergeschoss findet ein Entspannungszentrum mit Angeboten wie Pilates, Yoga und Autogenes Training Platz. Darunter wird ein Ableger des Activity den Schwerpunkt auf Rehasport legen. Im Untergeschoss ist ein Kampfsportzentrum geplant. Im Gegensatz zum SV Fellbach, der fünf Kampfkünste anbietet, ist der TSV in dem boomenden Markt bislang schwach auf der Brust. Taekwon-Do und die weiterhin in einem liebevoll hergerichteten Dojo residierenden Aikidoka sind das einzige Angebot. Der TSV Schmiden plant unter anderem Kurse für Fitness-Boxer.
Zentraler Teil des Sportforums ist eine Multifunktionshalle für verschiedene Ballsportarten. Hierhin werden auch die Kletterer umziehen. An der Innenwand, eventuell auch außen, können sie sich in die Höhe ziehen. Den südlichen Abschluss bildet ein Trakt mit 550 Quadratmetern Grundfläche, in dessen stützenfreiem Obergeschoss die Tanzsportabteilung eine neue Heimat findet (siehe Bericht unten). Im Erdgeschoss ist ein abteilungsübergreifendes Athletikzentrum mit Cross-Fit-Box vorgesehen. Geleitet wird das Sportforum von Felix Hug, 33. Der ehemalige Turner ist nicht nur diplomierter Sportwissenschaftler, sondern hat auch einen gleichwertigen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl soll gestärkt werden
In der Wilhelm-Stähle-Straße sollen ab Herbst 2017 aber nicht nur die Körper der TSV-Mitglieder, sondern auch ihr Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt werden. Mitgliederversammlungen können hier ebenso stattfinden wie ein Sommerfest. „Es wird deutliche, auch strukturelle Veränderungen geben“, sagt Rolf Budelmann.