Betrügerische Anrufe per Bandansage: Die Polizei warnt davor, die Zifferntasten zu drücken. Foto: Eibner-Pressefoto/Fleig

Wenn sich am Telefon per Bandansage das „Federal Police Departement“ meldet, sollten Angerufene wachsam sein. Die Polizei registriert derzeit verstärkt betrügerische Anrufe von abgeblichen Behörden und Diensten.

Anrufe vermeintlicher Polizeibehörden haben in den vergangenen Tagen bei dem für den Kreis Böblingen zuständigen Polizeipräsidium Ludwigsburg zu mehreren Anzeigen wegen versuchten Betrugs geführt.

Wie die Polizei mitteilt, hören die Angerufenen dabei eine Bandansage. In englischer Sprache werde der betroffenen Person mitgeteilt, sie sei mit dem „Federal Police Departement“ verbunden. Anschließend werde man aufgefordert, die Taste „1“ zu drücken. Weitere „Fake“-Anrufe würden sich auf andere angebliche Behörden und Dienste berufen. Die Betrugsmasche kommt offenbar immer häufiger vor. Nach Auskunft der Polizei meldeten sich zuletzt drei Angerufene an einem Tag.

Keine Daten Preis geben, keine Zifferntaste drücken

„Achtung“, mahnt die Polizei zur Vorsicht, „diese Anrufen werden nicht von echten polizeilichen Institutionen, sondern von Betrügern getätigt.“ Die Rufnummern der Kriminellen sind laut Polizei in der Regel durch verbotene Methoden, dem sogenannten „Spoofing“, verschleiert. „Geben Sie am Telefon nicht unbedacht persönliche Daten preis“, warnt die Polizei. Wer einen verdächtigen Anruf mit Bandansage erhält, sollte auf keinen Fall eine Nummerntaste drücken, sondern das Gespräch sofort beenden.

Sicherheitshalber die Telefonrechnung prüfen

Was genau das Drücken einer Ziffertaste auslöst, sei bislang nicht klar, sagt Polizeisprecherin Yvonne Schächtele auf Nachfrage dieser Zeitung. „Es kann sein, dass Sie mit jemanden verbunden werden, der dann Ihre Bankdaten abfragt. Oder möglicherweise wird durch das Drücken der Zifferntaste ein Bezahlvorgang über ihren Telefonanbieter ausgelöst“, mutmaßt die Polizistin. „Bisher waren das aber alles nur Versuche“, sagt sie. Die Angerufenen hätten sich richtig verhalten – also keine Taste gedrückt, sondern aufgelegt. Die Ermittler hätten bisher auch noch keine Anrufe mitschneiden können, man sei also auf die Zeugenaussagen angewiesen.

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Um sicherzugehen, rät die Polizei, nach einem solchen Anruf die Telefonrechnung zu überprüfen. Wer Daten preisgegeben oder Zahlungen getätigt hat, sollte sich unverzüglich bei der Polizei melden.