Keine 24 Stunden nach dem Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus wurde das Spiel zwischen Dortmund und Monaco nachgeholt. Hätte es bei der Attacke Tote gegeben, wäre das nicht passiert, sagt der neue FIFA-Sicherheitschef.
Berlin - Der künftige Sicherheitschef des Fußball-Weltverbandes FIFA hält die Ansetzung des Champions-League-Nachholspiels von Borussia Dortmund nach dem Anschlag für richtig. „Wenn wir einknicken, machen wir genau das, was diese Kriminellen wollen“, sagte Helmut Spahn, der ab dem 2. Mai FIFA-Sicherheitschef wird, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Nach einer Attacke wie auf den BVB-Mannschaftsbus am Dienstag müsse aber abgewägt werden: „Wenn es Tote gegeben hätte, hätte natürlich kein Spiel stattgefunden“, versicherte der Sicherheitschef der WM 2006 in Deutschland.
Die Dortmunder hatten am Mittwoch das nach dem Anschlag um einen Tag verlegte Viertelfinal-Hinspiel gegen AS Monaco mit 2:3 verloren. Bei den Sicherheitsstandards sei der deutsche Fußball führend. „Wenn dann trotzdem zum Beispiel Pyrotechnik eingeschmuggelt wird, liegt natürlich die Vermutung nahe, es könnten auch mal andere Stoffe sein“, sagte Spahn. „Mit diesem Restrisiko, das man so weit wie möglich minimieren muss, muss man aber leben - oder es wird keine Fußballspiele mehr geben.“
Spahn arbeitete nach der WM 2006 fünf Jahre für den Deutschen Fußball-Bund. 2011 wurde er Direktor des Internationalen Zentrums für Sicherheit im Sport in Katar.
Was am Dienstagabend rund um den Mannschaftsbus des BVB geschah, sehen Sie im Video: