Für den Treppen-Wettlauf im Frankfurter Messeturm trainierten die Feuerwehrleute extra in einem Studio. Foto: Eva Herschmann

Zum vierten Mal werden an diesem Sonntag Fellbacher Feuerwehrangehörige beim höchsten Treppenlauf Europas starten und 61 Stockwerke, 1202 Stufen und 222 Höhenmeter unter Einsatzbedingungen überwinden.

Fellbach - Die Muskelmänner und Bodybuilder in einem Waiblinger Fitness-Studio staunten nicht schlecht. Marco Stiehl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Fellbach Abteilung Oeffingen, und seine Männer rückten in voller Montur zwischen Hanteln und Stepper an. Doch kein Alarm hatte das Erscheinen der Floriansjünger ausgelöst, sondern sie wollten sich fit machen für den „Skyrun“ im Frankfurter Messeturm. Zum vierten Mal werden an diesem Sonntag Fellbacher Feuerwehrangehörige mit Atemschutzgerät und Maske beim höchsten Treppenlauf Europas starten und 61 Stockwerke, 1202 Stufen und 222 Höhenmeter unter Einsatzbedingungen überwinden.

70 Teams haben sich für den Fire-Fighter’s-Cup angemeldet

Fünf Fellbacher Teams mit je drei Mann gehen beim elften „Skyrun“ an den Start und zwar beim eigens für Feuerwehrleute ausgeschriebenen Wettbewerb, dem Fire-Fighter’s-Cup. Für den Elite-Lauf unter Atemschutz haben sich rund 70 Teams angemeldet. „Auch bei uns war das Interesse in allen drei Abteilungen so groß, dass wir die Teilnehmerzahl einschränken mussten“, sagt Marco Stiehl. Er hatte 2014 das Thema in die Feuerwehr getragen und organisiert seitdem die sportlichen Ausflüge in die Main-Metropole. Marco Stiehl wird am Sonntag bereits zum vierten Mal den Messeturm besteigen. Ebenso wie Sebastian Bubeck, Axel Stetter, Benjamin Off und Uwe Schwarz. Obwohl der Start mit viel Schweiß, Anstrengung und Schmerzen verbunden ist und sie im Ziel immer fix und fertig sind, kommen sie jedes Jahr wieder.

Diesmal vertrauen die Fellbacher auf modernste Technik und sogenannte Lauftreppen

Im Vorjahr hatte das Team im Schaft des Stuttgarter Fernsehturms trainiert, die Jahre davor im Schmidener Hochhaus am Postweg. Das allerdings mussten sie zweimal hintereinander erklimmen – und zwischendurch mit dem Fahrstuhl wieder nach unten fahren – um auch nur annähernd Frankfurter Verhältnisse zu simulieren. Diesmal vertrauen die Fellbacher auf modernste Technik und sogenannte Lauftreppen. Die Geräte, von denen zwei im Studio stehen, funktionieren wie eine Rolltreppe und können unendlich lange laufen. Beste Trainingsbedingungen also für die Fellbacher Treppenläufer.

Was die anderen Studio-Nutzer schon in luftiger Sportkleidung ins Schwitzen bringt, ist mitsamt der kompletten Feuerwehrausrüstung umso anstrengender. Einsatzkleidung, Atemschutzgerät und Maske addieren rund 30 Kilogramm zum eigenen Körpergewicht und machen jede Bewegung noch anstrengender. Die Fellbacher pumpen gewaltig, wenn auch nicht Gewichte. Zumal das Atemschutzgerät auch beim „Skyrun“ nicht nur Schau ist, sondern die Teilnehmer während der gesamten Strecke über die Maske atmen. Auch Handschuhe und Feuerwehrschutzstiefel sind vorgeschrieben. Doch wie in den vergangenen Jahren wollen sie eine gute Figur abgeben. Und weil jede Dreier-Mannschaft als geschlossene Gruppe startet, ihre Zeiten am Ende addiert werden, ist jedes Team also nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deshalb wird in voller Montur im Fitness-Studio trainiert.