An der Sandsteinmauer entlang der Stuttgarter Straße sind nur noch wenige Handgriffe nötig, bis die Sanierung abgeschlossen ist. Foto: Torsten Ströbele

Die rund 6700 Quadratmeter große Grünfläche soll im Oktober eingeweiht werden.

Feuerbach - Die Sanierung des Alten Friedhofs ist fast abgeschlossen. „80 Prozent der Aufgaben sind mittlerweile erledigt“, sagt Walter Wagner vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Grundsätzlich seien die Arbeiten gut verlaufen. Doch die Einweihung der rund 6700 Quadratmeter großen Grünanlage zwischen Stuttgarter-, Linzer- und Burgenlandstraße lässt noch auf sich warten.

„Leider fehlt momentan ein Treppengeländer, ohne das wir an einigen Stellen nicht weiter machen können“, sagt Wagner. Eine Stahlbaufirma hätte es eigentlich schon anfertigen sollen, hat es aber nicht geschafft. „Dadurch kommt es zu leichten Verzögerungen.“ Zu seinem Bedauern habe die Firma zudem in naher Zukunft noch Betriebsferien, so dass erst im September alle Arbeiten beendet werden könnten. Die Treppe könne eben solange nicht freigegeben werden, bis die Verkehrssicherheit gewährleistet sei. Im Oktober soll die Grünanlage dann eröffnet werden. Damit liegt das Garten-, Friedhofs- und Forstamt zumindest beim zweiten Sanierungsversuch noch voll im Zeitplan.

Ursprünglich sollte der neue Alte Friedhof schon Ende 2011 fertig sein. Doch der Gemeinderat stellte die erforderlichen finanziellen Mittel im Doppelhaushalt 2010/2011 nicht ein. Das Projekt lag somit erst einmal auf Eis.

Stadt, Bund und Land stellen Geld zur Verfügung

Zwei Jahre später klappte es dann. Die rund 1,1 Millionen Euro, die für die umfangreiche Sanierung notwendig waren, standen zur Verfügung. 430 000 Euro kamen von der Stadt. Die restlichen 670 000 Euro steuerten Bund und Land bei, da die Grünfläche Teil des Sanierungsgebietes obere Stuttgarter Straße – Feuerbach 6 war.

Ein großer Teil der Mittel floss in die Sanierung der meterhohen, denkmalgeschützten Sandsteinmauer. „Die Steine sind teilweise porös“, sagte Günther Hertfelder vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt schon im März 2009 im Feuerbacher Bezirksbeirat. Die Mauer jedoch komplett zu sanieren, sei nicht bezahlbar. Deshalb wurden nun die Steine entlang der Linzer und Burgenlandstraße nur an einzelnen Stellen ausgebessert. Die Mauer an der Stuttgarter Straße musste hingegen umfassender saniert werden. „Der Wurzeldruck ist zu groß. Das ist teilweise statisch bedenklich“, sagte Hertfelder bei einer Bezirksbeiratssitzung im Mai 2010.

In Teilabschnitten wurde nun das Mauerwerk abgetragen, saniert, teilweise auch stabilisiert und wieder aufgebaut. Größtenteils konnten dabei die originalen Steine erhalten werden. „Die Mauer wird nun wieder einige Generationen überleben“, sagt Walter Wagner und schmunzelt.

Spielplatz wurde ebenfalls saniert

Auch der Spielplatz im Alten Friedhof sei schon fertig. Gedacht wurde dabei wieder an einen Wasserspielbereich mit Spirale, Pumpe, Wasserrad und Matschmulde. Eine neue Schaukel, eine Drehscheibe und eine Tischtennisplatte sollen das Angebot für die Mädchen und Buben abrunden. „Zudem entsteht im Park ein Rundweg aus farbigem Asphalt. Im Süden öffnet sich dieser zu einem kleinen Platz. Eine 30 Meter lange Pergola schafft eine markante Raumkante entlang dieser Aufenthaltsfläche“, sagte Landschaftsarchitektin Annette Sinz-Beerstecher von der ausführenden Firma Freiraumconcept im Rahmen des Spatenstichs im Juli vergangenen Jahres.

Der Alte Friedhof wurde 1619 in der historischen Ortsmitte von Feuerbach angelegt und diente fast 300 Jahre lang als Begräbnisstätte. Im Jahr 1915 wurde er schließlich in eine Parkanlage umgewandelt, die inzwischen unter Denkmalschutz steht und von wertvollen alten Bäumen geprägt ist, die weitestgehend erhalten bleiben.