Drei der Acts bei den Hip Hop Open 2024: SSIO, Rin, Wa22ermann (von links) Foto: HipHop Open/Leeroy Klauhs, Division, Leyla Hermann

Die Namen der ersten acht Acts des HipHop Open in Stuttgart im August 2024 sind raus. Unter ihnen befinden sich zwei Stars aus der Region – und nur eine Frau.

Ist Rap tatsächlich immer noch vor allem Männersache? Wer die Liste der Acts liest, die bisher für das nächste Stuttgarter HipHop Open feststehen, könnte das glauben. Unter den acht Namen, die jetzt bekannt gegeben wurden, befindet sich nur eine Frau – und das obwohl zurzeit gerade Rapperinnen wie Nina Chuba, Shirin David, Nura oder Badmómzjay (die 2023 bei dem Festival aufgetreten ist) zu den interessantesten Stars der deutschen Szene zählen.

Deshalb ist zu hoffen, dass die Berliner Rapperin Wa22ermann nicht die einzige Frau bleiben wird, die zwischen dem 9. und 10. August im Rahmen des Festivals auf dem Cannstatter Wasen und an anderen Orten in der Stadt auftreten wird. Hier aber erst einmal die ersten acht Acts des HipHop Open im Überblick:

Rin

Rin Foto: HipHop Open/Division Recordings

Rin ist so was wie der Superstar unter den Rappern aus Bietigheim-Bissingen. Seinem Heimatort hat er 2021 mit dem Album „Kleinstadt“ ein Denkmal gesetzt. Die Platte schaffte es wie die Vorgänger „Eros“ und „Nimmerland“ in die Top 5 der Albumcharts in Deutschland. Wer nicht bis nächsten Sommer darauf warten will, Rin auf der Bühne zu erleben, kann ihn bereits am Samstag, 2. Dezember, beim Auftritt in der Stuttgarter Schleyerhalle live erleben.

Denzel Curry

Denzel Curry Foto: HipHop Open/Universal

Allein unter Deutsch-Rappern: Denzel Curry kommt aus Florida und ist der einzige US-Rapper der bisher bekannt gegebenen Acts. Er stammt aus Florida und sorgt schon seit 2013 in der Rapszene Miamis für Aufsehen. Bisher hat er vier Alben veröffentlicht. Zuletzt erschien „Melt My Eyez See Your Future“. Curry ist immer wieder für musikalische und textliche Überraschungen gut, erzählt von Polizeigewalt genauso wie von seiner zerrissenen Seele und flirtet mal mit dem Punkrap („Ultimate“), mal mit Easy-Listening-Jazz („Walkin’“).

SSIO

SSIO Foto: HipHop Open/Leeroy Klauhs

Nicht ganz so weit wie Denzel Currys Anreise ist die von SSIODer Rapper, der zunächst unter dem Namen Kanakonda auftrat, kommt aus Bonn. Mit seinem Debüt „BB.U.M.SS.N.“ schaffte er es auf Platz sechs der deutschen Charts, mit dem Nachfolger „0,9“ sogar auf den Spitzenplatz. Die dazugehörende Single „Nullkommaneun“ darf weiterhin als einer der größten Hits des Mannes, der eigentlich Ssiawoschkun Sadat heißt.

Levin Liam

Levin Liam Foto: HipHop Open/Sonja Tobias

Levin Liam kommt aus Hamburg. Er ist einer, der sich gerne um alles selbst kümmert: um die Lyrics ebenso wie die Produktion. Und alle, denen das Gesicht des Mannes, der Indie und HipHop vermengt, bekannt vorkommt, irren sich nicht: Levin Liam ist auch Schauspieler, spielt seit 2017 im „Tatort“ aus Hamburg den Sohn von Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring).

Lugatti & 9ine

Lugatti & 9ine Foto: HipHop Open/Jungvisuals

Die beiden Rapper Lugatti & 9ine aus dem Kölner Stadtteil Sürth haben sich vom Geheimtipp zu einer Größe des deutschen Rap-Untergrunds entwickelt. Nach einer Tour in diesem Jahr, im Rahmen der das Duo auch im Oktober in Stuttgart im Wizemann aufgetreten ist, soll es im Herbst 2024 erneut auf Konzertreise gehen. Davor sind sie dann aber erst noch mit Songs wie „Lunge pfeift“ und „Liebe“ beim HipHop Open zu Gast.

Symba

Symba Foto: HipHop Open/Laura Titze

Wie Levin Liam ist Sylvain Mabe, der sich Symba nennt, nicht nur Musiker, sondern auch Schauspieler. Er war etwa in den TV-Serien „Dschermeni“ und „Sløborn“ zu sehen. 2023 erschien mit „Symba Supermann“ sein Debütalbum, das von seinem Leben in der Großstadt erzählt.

Tua

Tua Foto: HipHop Open/Leonel Ruben

Der gebürtige Reutlinger darf als Ausnahmeerscheinung in der deutschen Musikwelt gelten – und das seit fast 20 Jahren und nicht nur als Mitglied der Orsons. Sein Album „Grau“ aus dem Jahr 2009 ist ein Klassiker. Auf seinem neuen Album „Eden“ geht es um die Suche nach dem verlorenen Paradies, das es nie gab.

Wa22ermann

Wa22ermann Foto: HipHop Open/Leyla Hermann

Es hat schon etwas Ironisches, dass sich die einzige Frau, die bisher im Line-up des HipHop Open auftaucht, Wa22ermann nennt. Die Rapperin, die als Neunjährige aus Pakistan nach Berlin kam, erzählt in ihren Songs von den Kreuzberger Tagen und Nächten, von Exzessen und Ernüchterung.

Tickets und Infos gibt es unter www.hiphopopen.de