Die Neuen Vocalsolisten Stuttgart sorgen für zwei Musiktheater-Uraufführungen Foto: Martin Sigmund

An diesem Donnerstag beginnt das Stuttgarter Neue-Musik-Festival Eclat – mit viel neuer Musik und einer neuen künstlerischen Doppelspitze

Stuttgart - Dass Stuttgarts Neue-Musik-Festival Eclat in diesem Jahr besonders viel Neues bietet, liegt nicht nur an den (wie immer) zahlreichen Uraufführungen, die es von diesem Donnerstag bis Sonntag im Theaterhaus geben wird, sondern auch an der neuen Doppelspitze bei der künstlerischen Leitung: Als Nachfolgerin von Björn Gottstein, der nach dem Tod Armin Köhlers 2015 vorzeitig die Leitung der Donaueschinger Musiktage übernahm, gestaltet jetzt Lydia Jeschke, Redaktionsleiterin für Neue Musik und Jazz im Südwestrundfunk (SWR), das Programm der „Attacca“-Konzerte im Festival, die maßgeblich vom Radio-Sinfonieorchester (ab 2017: Symphonieorchester) und vom SWR-Vokalensemble bestritten werden. Derzeit stellt der Sender die Beteiligung an Eclat nicht infrage.

Christine Fischer, Intendantin von Musik der Jahrhunderte, stellt mit den Neuen Vocalsolisten als zweite Leiterin die zweite Säule des Festivals. Die dritte, für die traditionell das Preisträgerkonzert zum Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart steht, fällt zum Festival-Auftakt 2016 besonders gewichtig aus: Michael Pelzels preisgekröntes Stück „Sempiternal Lock-In“ wird umrahmt von Ensemblestücken der Komponisten Georg Friedrich Haas („anachronism“) und Enno Poppe („Koffer“); es spielt das Klangforum Wien unter Enno Poppe.

Neben etlichen Performances gibt es am Freitag „une philosophie dans le boudoir“ von François Sarhan: ein Musiktheater für sechs Sänger, bei dem drei Zuschauergruppen zu ein und derselben Bühnenhandlung drei unterschiedliche Textprojektionen sehen. „Es geht“, sagt Christine Fischer“, darum zu zeigen, dass bestimmte Gesten der Macht unabhängig von ihrem Inhalt funktionieren.“

Am Samstag findet das Musiktheater „Eiland“ von Manos Tsangaris in zwei Räumen statt; hinzu kommt unter anderem ein großes Chorkonzert mit dem SWR-Vokalensemble und neuen Werken von Pelzel, Nikodijevic und Furrer. Das Programm des Sonntags reicht von Ensemblewerken (Ascolta) bis hin zum RSO-Konzert, bei dem ein Violinkonzert Sergej Newskis und ein Konzert für Viola d’amore und Harmonium von Klaus Lang uraufgeführt werden.

Mehr unter www.eclat.org