Pittoreskes Donautal bei Engelhartszell. Foto: Donau Oberösterreich-Weissenbrunner

Der Donausteig ist neu und zeigt auf 450 Kilometern Österreichs grandiose Flusslandschaften.

Der Wind hat hier oben das Sagen. Er lässt die Wipfel der alten Buchen tanzen, rauscht machtvoll gegen das Knattern der Motorboote an und trägt die Falken ohne jeden Schwingenschlag über den Fluss. Klein und zerzaust stehen wir Wanderer auf den Zinnen der Ruine Haichenbach und schauen der Natur zu. Unter uns spielt sich Gewaltiges ab: Die Donau dreht und windet sich durch ihr tief ins harte Gestein eingegrabenes Tal, fließt auf kurzer Strecke zweimal in verschiedene Himmelsrichtungen und beschreibt so die berühmte Schlögener Schlinge.

Von hoher Warte sieht der Fluss aus wie ein behäbiger Lindwurm, der auf seinem grün schimmernden Rücken Fischerzillen, Ausflugsdampfer und Fahrradfähren Huckepack trägt. An seinen steilen Flanken, wo einst Ritter den Verkehr am Strom für ihre Raubzüge ausspähten, ist heute gut wandern. Ab Juli auf einem dann offiziell eröffneten 450 Kilometer langen zusammenhängenden Weitwanderweg, dem Donausteig. Wer die gesamte Strecke läuft, kommt vom bayerischen Passau bis ins oberösterreichische Grein und passiert unterwegs beeindruckende Landschaftsformationen: Schluchten, Hangwälder, Hochflächen, Flusstäler und Silberweidenauen.

Wanderer können sich ausgewählte Etappen des Steigs vornehmen, ohne Gepäck ordentlich ausschreiten, unterwegs auf Schiff, Bahn oder Fahrrad umsteigen und sich immer wieder zu Extratouren verleiten lassen. Denn zusätzlich zum Donausteig wurden 41 Donaurunden angelegt, die ins Hinterland, um Städte herum und zu den Donauwirten führen, den 64 Pensionen, Bauernhöfen und Hotels, die sich mit speziellen Angeboten auf die Wanderer eingestellt haben.