Die Wahlplakate des Jugendgemeinderats Fellbach. Foto: Archiv

Am Gustav-Stresemann-Gymnasium werben Jugendgemeinderäte für den Gang zur Wahlurne. Für die Erstwähler des Gymnasiums ist es der Aufklärungsunterricht ein Pflichttermin.

Fellbach -

Stadtjugendreferent Stephan Gugeller-Schmieg hat den Zehnt- und Elftklässlern des Gustav-Stresemann-Gymnasiums (GSG) anhand von Zahlen deutlich gemacht, welche Macht sie haben. „Wir haben rund 1000 jugendliche Wahlberechtigte in Fellbach, das macht 32 000 Stimmen, das ist eine Menge.“ Bei den vergangenen Kommunalwahlen hätten pro Kandidat rund 3200 Stimmen für den Einzug in den Gemeinderat gereicht, sagte Gugeller-Schmieg: „Ihr seht, Ihr könnt etwas bewegen.“

Plakate werben für den Gang zur Urne ab 16 Jahren

Seit Mittwoch hängen im Rathaus, an weiterführenden Schulen, in Geschäften und überall, wo Jugendliche zusammenkommen, Wahlplakate, die für den Gang zur Urne ab 16 Jahren werben. Bis Ende der Woche werden 625 Poster im ganzen Stadtgebiet verteilt sein. Die Jugendgemeinderäte haben für die Kampagne ihre Köpfe und gute Argumente geliefert. Als gewählte Vertreter der jungen Generation wollen sie ihren Altersgenossen die politische Teilhabe in Form von Kreuzchen auf Wahlzetteln schmackhaft machen.

Für die Erstwähler des GSG ist es ein Pflichttermin

Alea Hagner, Gabriela Sitz und Moritz Läpple vom Jugendgemeinderat waren gestern ins Schmidener GSG gekommen, um den Schülern den Urnengang auch verbal nahe zu legen, vor allem aber, um zu erläutern, wie das Wählen geht. Für die Erstwähler des GSG war der Aufklärungsunterricht in der Festhalle ein Pflichttermin. Mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation erzählten Gabriela Sitz und Alea Hagner Grundlegendes, passend zum Veranstaltungsmotto „Wählen gehen, leicht gemacht“: Wer und was gewählt werden kann, wie viele Stimmen jeder bei den Wahlen hat – zum Gemeinderat 32, zum Kreistag 8 und zum Regionalparlament eine. Die Jugendgemeinderätinnen erklärten, wie Briefwahl funktioniert und warum die Neu-Wähler überhaupt votieren sollten. Über den Gemeinderat sei es möglich, Einfluss zu nehmen, sagte Alea Hagner. „Da werden Sachen entschieden, die uns direkt betreffen. Außerdem gehört wählen zum Erwachsenwerden dazu.“

Es gibt Stimmen, die behaupten, 16 Jahre ist zu jung, um mitzureden, sagte der GSG-Direktor Marcus Vornhusen. „Es liegt an Euch, das Gegenteil zu beweisen.“ Der Schmidener Schulleiter ist überzeugt, dass die Jugendlichen etwas bewegen können. „Politiker stimmen in manchen Dingen sicher anders ab, wenn sie wissen, auch 16-Jährige wählen mich.“