Die Zahl der Einwohner mit ausländischem Pass wächst wieder. Foto: Patricia Sigerist

In Fellbach steigt der Ausländeranteil wieder an. Jeder fünfte Einwohner hat keinen deutschen Pass. Fast 2600 Doppelstaatler leben in der Stadt.

Fellbach - Die Zahl der Einwohner mit einem ausländischen Pass wächst auch in Fellbach wie im Bundesgebiet wieder an. Zum Jahresbeginn zählte die Meldebehörde im Fellbacher Rathaus insgesamt 45 176 Einwohner, davon hatten 9421 Menschen einen ausländischen Pass. Das entspricht einem Anteil von 20,9 Prozent.

Gegenüber der statistischen Erhebung aus dem Jahr 2014 hat sich der Ausländeranteil damit um 0,6 Prozentpunkte erhöht, berichtete Christine Hug von der Stabsstelle Senioren, Integration und Inklusion im Dezernat des Ersten Bürgermeisters Günter Geyer. Der wies ausdrücklich darauf hin, dass die Statistik nichts mit dem mittlerweile üblichen Begriff Menschen mit Migrationshintergrund zu tun hat. Die Ausländerstatistik zählt ausschließlich Pässe. Die einen haben einen deutschen, die anderen einen nicht-deutschen, manche auch mehr als einen Pass.

Während in der Gesamtbevölkerung der Frauenanteil überwiegt, sind bei den so genannten „Pass-Ausländern“ die 5006 Männer gegenüber 4415 Frauen in der Überzahl. Dass Fellbach in den vergangenen zwölf Monaten etwa 200 Einwohner hinzugewonnen hat, ist der Statistik zufolge den Zuwanderern aus anderen Ländern zu verdanken. Die deutsche Bevölkerung nahm leicht ab auf 35 755 Menschen, die nichtdeutsche nahm um 274 zu.

Menschen aus 120 Ländern leben in Fellbach

Den statistischen Angaben zufolge leben in Fellbach Menschen aus 120 Ländern der Erde – Deutschland eingerechnet. Die meisten kommen aus Europa. Die größte Gruppe bilden die Italiener mit 2303 Menschen, gefolgt von den Türken mit 1013. Aus dem Kosovo (865), aus Griechenland (868) und Kroatien (760) stammen ebenfalls größere Gruppen von Staatsangehörigen, gefolgt von Serbien und Bosnien. Allein durch diese Nationalitätengruppen werden etwa 70 Prozent der ausländischen Bevölkerung in Fellbach abgedeckt, berichtete Christine Hug. Größere Bevölkerungsgruppen mit mehr als 100 Menschen kommen zudem aus Rumänien, Polen, Portugal, Österreich, Spanien; mit kleineren Anteilen sind weitere 29 europäische Herkunftsländer vertreten.

5540 Personen sind Angehörige von EU-Staaten, das entspricht einem Anteil von fast 59 Prozent an der ausländischen Bevölkerung. Aus europäischen Staaten sind 130 Menschen nach Fellbach zugezogen, wesentlich weniger als ein Jahr zuvor (281). Besonders auffällig sind die Zuwanderungen aus Kroatien mit 91 Personen.

Vor allem aus Syrien kommen viele Zugewanderte

Die Anzahl der Menschen, die aus einem asiatischen Land kommen, ist ebenfalls auffällig angestiegen, in der Statistik sind es 77 mehr als vor Jahresfrist. Vor allem aus Syrien konnten viele neu Zugewanderte gezählt werden, auch aus Afrika sind es deutlich mehr. „Diese Bewegung in der Statistik erklärt sich aus der Eröffnung einer großen Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im Herbst des vergangenen Jahres“ , erklärte Hug. Insgesamt 609 Menschen in Fellbach stammen aus Asien und Australien, vor allem aus Syrien (83), China (78), Indien (76), Thailand (53) und Irak (50). Afrika ist mit 259 Menschen aus 26 Staaten vertreten, vor allem Nigeria, Ghana, Algerien und Tunesien sind Herkunftsländer. Aus Nord- und Südamerika kommen 143 Menschen, wobei die größte Gruppe mit 47 aus den USA stammt, gefolgt von Brasilien (27) und der Dominikanischen Republik (17).

Neu in der Fellbacher Ausländerstatistik ist ein Rubrik für den Bevölkerungsanteil mit mehr als einem Pass. Das sind immerhin 3117 Menschen, die neben dem deutschen Pass einen weiteren besitzen. Darunter sind besonders viele Deutsche mit italienischer, türkischer, griechischer oder rumänischer Abstammung.