Von Freitag bis Sonntag herrschte in Stuttgart Feinstaubalarm. Autofahrer waren angehalten, ihre Autos stehen zu lassen. (Archivfoto) Foto: dpa

Zum Ende des dreitägigen Feinstaubalarms in Stuttgart ist die Belastung der Luft im Kessel am Sonntag leicht zurückgegangen.

Stuttgart - Der zweite Feinstaubalarm ist mit einer moderaten Belastung knapp unterhalb des Grenzwertes von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft zu Ende gegangen. Der Durchschnittswert am Sonntag lag bei 44 Mikrogramm des gesundheitsschädlichen Feinstaubs an der Messstation Neckartor, wie die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg am Montag mitteilte. Viele Parkhäuser in der Stadt waren am Wochenende Medienberichten zufolge trotz des Alarms voll. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) setzt derweil weiter auf einen Bewusstseinswandel und will Bus- und Bahnfahren attraktiver machen.

„Natürlich hat das schöne Wetter, das VfB-Spiel und ein Konzert in der Porsche-Arena viele nach Stuttgart gelockt“, sagte der Sprecher der Stadt Stuttgart, Sven Matis, am Montag. Mitte März erwartet die Stadt eine genaue Analyse des Verkehrsaufkommens während des Alarms.

Subventionierte Tickets für Bus und Bahn

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) will das Bus- und Bahnfahren während des Feinstaubalarm subventionieren. Seine Ideen: Während des Feinstaubalarms könnte eine Kinderkarte für Erwachsene gelten oder ein Einzelfahrschein zur Tageskarte werden. Die „erheblichen Kosten“ zwischen 60.000 und 200.000 Euro pro Tag will das Ministerium zur Hälfte übernehmen und hofft, dass die Stadt Stuttgart und der Regionalverband den Rest übernehmen. Die Ideen seien aber vor Herbst kaum umzusetzen, heißt es aus dem Ministerium.

Während des zweiten Feinstaubalarms wurde der höchste Wert am Freitag mit 57 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft erreicht, im Januar lag der Spitzenwert innerhalb des Alarms bei 108 Mikrogramm. Öfen, Motoren und Maschinen stoßen Feinstaub aus. Wenn der Deutsche Wetterdienst für zwei aufeinanderfolgende Tage einen schlechten Luftaustausch vorhersagt, ruft die Stadt Stuttgart dazu auf, Autos stehen zu lassen. Die Stadt muss die Belastung der Luft mit Schadstoffen reduzieren, da ansonsten Millionenstrafen der EU drohen.