Von Norbert Wallet, BerlinMit wohltuend sachlichen und präzisen Worten hat sich

Von Norbert Wallet, Berlin

Mit wohltuend sachlichen und präzisen Worten hat sich CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zum Miteinander von Türken und Deutschen, Christen und Muslimen geäußert. Ohne Schaum vor dem Mund und im gegenseitigen Respekt habe man sich umeinander zu kümmern - so lässt sich Gröhe zusammenfassen. Recht hat er.

Die Kanzlerin hat kurz vor ihrem Türkeibesuch das Schlüsselwort Teilhabe angefügt. Die muss den türkischstämmigen Bürgern ermöglicht werden. Dazu gehört ein Bildungssystem, das von Anfang an jeden einbindet, mit gezielter Förderung gleiche Startchancen schafft. Dazu gehört auch, keine falschen Anreize zu setzen, die dazu führen, dass Kinder, die es dringend nötig haben, nicht in öffentliche Einrichtungen geschickt werden. Und dazu gehört andererseits die Bereitschaft, nicht nur Deutsch zu lernen, sondern die Angebote der Gesellschaft aktiv anzunehmen.

Der türkische Premier Erdogan hat in die entgegengesetzte Richtung gewiesen, als er dieser Tage türkische Schulen in Deutschland gefordert hatte. Auch das ist ein falscher Anreiz. Die Integration der türkischen Jugendlichen ist eine Aufgabe höchsten nationalen Interesses. Schon deshalb, weil Handwerk und Mittelstand auf dem schrumpfenden Arbeitskräftemarkt auf keine Talente verzichten können.