Am Montag wird eine 25-jährige Frau aus Böblingen von vermeintlichen Microsoft-Mitarbeitern angerufen. Sie gewährt den Anrufern Zugriff auf ihren Laptop – doch diese räumen ihr Konto leer.
Böblingen - Am Montagvormittag ist eine 25-Jährige in Böblingen Opfer von Telefonbetrügern geworden. Wie die Polizei mitteilt, wurde die Böblingerin von einem angeblichen Microsoft-Mitarbeiter kontaktiert, der ihr glaubhaft machte, ihr Laptop sei gehackt worden. Durch geschickte Gesprächsführung brachte der unbekannte Täter die 25-Jährige dann dazu, ihm einen Fernzugriff auf ihren Laptop und Handy zu ermöglichen. So erlangten die Täter auch Zugriff auf die Bankkonten der Frau. Das Gespräch dürfte laut Polizei mehrere Stunden angedauert haben.
Täter setzen die Angerufenen unter Druck
Der Betrug sei nach dem Gespräch aufgefallen, weil Geld vom Bankkonto gefehlt habe, teilt eine Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg auf Anfrage mit. Beim Gespräch werde man von den Tätern so stark unter Druck gesetzt, dass man häufig erst im Nachhinein realisiere, dass da etwas nicht gestimmt hat: „Nach dem Auflegen fallen den Opfern dann bestimmte Dinge auf. Das böse Erwachen kommt meist erst dann“, so die Polizeipressesprecherin.
Auch ein Senior in Steinenbronn fiel auf die Betrüger herein. Im Falle des Steinenbronners jedoch schlug ein falscher Bankmitarbeiter zu. Er behauptete, dass der Online-Banking-Account des Mannes gehackt worden sei. Auch diesem Täter gelang es, auf die Konten des Angerufenen zuzugreifen. In beiden Fällen erbeuteten die Täter mehrere Tausend Euro.
Die Betrüger sind kaum aufzuspüren
Ob es sich bei den Betrügern am Telefon um ein und denselben Täter handelt, sei noch unklar, sagt die Pressesprecherin der Polizei. „Es können auch verschiedene Tätergruppierungen sein.“ Und wie so häufig bei Telefon-Betrugsmaschen müsse man davon ausgehen, dass die Täter aus dem Ausland agieren – und somit extrem schwer nachzuverfolgen seien.
Doch was tun, wenn einem ein Gespräch am Telefon seltsam vorkommt? „Auflegen ist die beste Wahl“, rät die Polizeipressesprecherin. „Die meisten Angerufenen merken zum Glück direkt, dass etwas nicht stimmt.“ Teilweise riefen Telefonbetrüger hunderte Menschen am Tag an – bei der Polizei angezeigt werde jedoch nur „ein Bruchteil“ davon. Auch sei die Dunkelziffer jener Angerufenen, die auf die Betrüger reingefallen sind, „schwierig nachzuvollziehen“.
Weitere Informationen zum Thema Betrug gibt es auf der Homepage der Polizei.