Nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke machen die Ermittler weiter Fortschritte in dem Fall. Foto: dpa

Im Mordfall Lübcke gibt es weiterhin Bewegung. Ermittler haben in Kassel ein gesuchtes Auto mit thüringischem Kennzeichen gefunden, dass mit dem Tatverdächtigen Stephan E. in Verbindung gebracht wird.

Kassel - Im Mordfall Lübcke haben die Ermittler weitere Fortschritte gemacht. Sie fanden nach dpa-Informationen in Kassel ein gesuchtes Auto mit thüringischem Kennzeichen, dass mit dem Tatverdächtigen Stephan E. in Verbindung gebracht wird. Zuvor hatte die „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ über den Fund berichtet. Der Skoda ist auf ein Familienmitglied zugelassen. Stephan E. soll es kurz vor der Tatnacht übernommen haben. Die Ermittler fanden das Fahrzeug in der Umgebung des Wohnhauses des Verdächtigen.

In der Nacht des Mordes an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke waren einem Zeugen zwei Autos aufgefallen, die durch den Wohnort des CDU-Politikers fuhren. Ein Auto beschrieb er als VW Caddy, das andere konnte er Medienberichten zufolge nicht beschreiben. Später hätten die Ermittlungen ergeben, dass Stephan E. einen solchen VW Caddy fahre, der auf seine Frau zugelassen sei. Ob es sich bei dem gefundenen Skoda um das andere Auto handelt, ist unklar.

Markus H. im gleichen Schützenverein

Bekannt ist nun auch, dass der festgenommene Markus H. im gleichen Schützenverein war wie der Tatverdächtige. Er habe wie Stephan E. mit dem Bogen trainiert, aber auch mit Feuerwaffen geschossen, erklärte der Vorsitzende des Schützenclub 1952 Sandershausen, Reiner Weidemann. Auch H. sei augenscheinlich „ein normaler ruhiger Typ“ gewesen. Beide hätten keinen Zugriff auf die Waffen des Vereins gehabt. Markus H. wird von der Bundesanwaltschaft Beihilfe zum Mord vorgeworfen, er soll den Kontakt zwischen Stephan E. und Elmar J. hergestellt haben, dem mutmaßlichen Verkäufer der Tatwaffe.

Walter Lübcke war am 2. Juni in seinem Haus im Landkreis Kassel erschossen worden. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der 45-jährige Stephan E. hatte die Tat zunächst gestanden, später aber sein Geständnis widerrufen.