Die S-Bahn wird von immer mehr Fahrgästen genutzt. Vor allem im Berufsverkehr sind die Züge voll. Foto: dpa

Wie bei jedem Fahrplanwechsel wächst auch in diesem Jahr das Angebot für Fahrten mit Bus und Bahn. Aber auch die Zahl der Fahrgäste soll steigen. Deshalb bedarf es mehr Anstrengungen, meint Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Eine mit Girlanden geschmückte Bahn, gefüllt mit politischem Personal, ein Musikverein an jeder Station – so wurden Fahrplanwechsel gefeiert, wenn neue Strecken der S- oder Stadtbahn in Betrieb genommen wurden. Diese Feiertage des Nahverkehrs werden seltener. Aktuell sind nur die Verlängerung der S 2 nach Neuhausen und der U 6 zum Flughafen auf Baustelle. Weitere wünschenswerte Projekte – etwa die S-Bahn von den Fildern ins Neckartal – liegen in weiter Ferne.

Wenig spektakulär

Insofern sind die Verbesserungen am Fahrplanwechsel typisch für das, was in den nächsten Jahren zu erwarten ist: neue Linien auf bestehenden Gleisen wie die U 16, ein besseres Angebot durch dichtere Takte wie auf der S-Bahn und der Einsatz von Bussen dort, wo es Schwächen im Schienennetz gibt. Das mag wenig spektakulär sein, aber es sind rasch realisierbare und finanziell zu stemmende Lösungen.

Mehr Fahrgäste brauchen mehr Platz

Dennoch steht der Nahverkehr in der Region in den kommenden Monaten vor einer seiner größten Neuerungen. Die Tarifzonenreform, die im April in Kraft tritt, wird gepaart mit den Fahrverboten den Umstieg auf Bus und Bahn attraktiver machen. Doch für den erhofften Fahrgastzuwachs braucht es Platz. Gewiss: Das Angebot wächst. Doch vor allem die S-Bahn muss in den Hauptverkehrszeit jedes verfügbare Fahrzeug auf die Schiene bringen. Tagtäglich und ohne Girlanden.