Die Akropolis in Athen lockt täglich Tausende mit antiken Tempeln. Foto: imago/ingimage

Nächstes Jahr gibt es exklusive Privatführungen auf der Akropolis in Athen. Doch trotz teurer Tickets ist der Besuch keineswegs garantiert.

In den Sommermonaten besuchen an manchen Tagen 25 000 Menschen und mehr die Akropolis, das Wahrzeichen der griechischen Hauptstadt Athen. Doch wem das Gedränge auf dem antiken Burgberg zu groß ist, der kann künftig auch private Führungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten buchen.

Das wird allerdings nicht ganz billig werden. Es sei ein verzaubernder Moment schwärmen jene, die ihn erlebt haben. Wenn der beginnende Tag an einem Sommermorgen allmählich die Dunkelheit vertreibt, der Himmel über Athen sich rosarot färbt, die Sonne hinter dem Hymettos-Gebirge aufgeht und die mächtigen Säulen des Parthenon-Tempels in ihr mildes Licht taucht – dann sei es, als würden die antiken Ruinen auf der Akropolis zum Leben erweckt.

Antike Stätte öffnet erst um acht Uhr

Athen-Touristen bleibt dieses Schauspiel bisher verwehrt wie auch der als ebenso magisch beschriebene Sonnenuntergang auf dem Akropolis-Plateau. Denn Griechenlands berühmteste antike Stätte öffnet im Sommer erst um acht Uhr morgens, wenn es längst Tag ist, und schließt um 20 Uhr am Abend. Dann ist die Sonne aber noch lange nicht untergegangen. Im Winter ist der letzte Einlass um 16.30 Uhr, die Tore schließen um 17 Uhr. Die Sonne lässt sich auch dann etwas mehr Zeit: Sie geht am kürzesten Tag des Jahres in Athen erst um 17.09 Uhr unter.

Der Eintritt zur Akropolis kostet 20 Euro. Wer bereit ist, mehr zu zahlen, für den öffnen sich die Tore ab April 2024 auch außerhalb der Öffnungszeiten. Dienstags, freitags und samstags gibt es künftig morgens zwischen sieben und neun Uhr sowie abends von 20 bis 22 Uhr private Führungen für Gruppen bis fünf Personen.

Angebot zielt auf Touristen aus China und USA

Die Teilnehmer erleben nicht nur Sonnenaufgang oder Untergang, sie werden auch von sachkundigen Fremdenführern in die Geschichte des Parthenons und der anderen Akropolis-Bauten eingeweiht. Maximal vier Gruppen von jeweils fünf Besuchern werden zugelassen. Billig sind die exklusiven Führungen sicherlich nicht. Pro Gruppe werden 5000 Euro fällig, also mindestens 1000 Euro pro Person. Wer die Führung als Paar buchen möchte, muss 2500 Euro pro Kopf lockermachen. Dafür bekommen die Besucher nach der Führung aber noch ein Andenken, heißt es.

Dieses Angebot zielt wohl vor allem auf reiche Touristen aus China und den Vereinigten Staaten. Wie viele Besucher bereit sind, für einen Besuch auf der Akropolis – und sei es bei Sonnenaufgang oder Untergang – derart viel Geld auszugeben, bleibt abzuwarten. Zumal der Besuch trotz teurer Tickets keineswegs garantiert ist.

Personal hat gestreikt

Am Dienstag dieser Woche streikte das Akropolis-Personal. Mit dem Ausstand wollten sie sich dagegen wehren, dass Verkauf und Kontrolle der Eintrittskarten künftig an einen privaten Dienstleister vergeben werden soll. Tausende Besucher, die schon Tickets online gebucht und bezahlt hatten, standen vor verschlossenen Toren.