Tore Aleksandersen feierte als Trainer von Allianz MTV Stuttgart viele Erfolge. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Er hat gegen den Krebs gekämpft, neue Therapien ausprobiert – und nun doch das schwerste Spiel seines Lebens verloren. Allianz MTV Stuttgart trauert um den Volleyball-Erfolgstrainer Tore Aleksandersen.

Schon am Ende der vergangenen Saison in der Volleyball-Bundesliga hatte er nicht mehr die Kraft gehabt, sein Team durchgehend zu coachen, zu jedem Auswärtsspiel mitzureisen und der Antreiber zu sein, als den ihn seine Spielerinnen kannten. Doch in den entscheidenden Momenten nahm er dann doch noch Einfluss – und durfte im Frühsommer einen letzten großen sportlichen Erfolg feiern: die deutsche Meisterschaft mit Allianz MTV Stuttgart.

Parallel dazu aber kämpfte Tore Aleksandersen einen viel schwereren Kampf abseits der Halle. Den gegen Krebs. Den er nun verloren hat. Der Norweger ist am Mittwoch im Alter von 55 Jahren verstorben. „In großer Dankbarkeit und voller Trauer“ nahm am Nachmittag Allianz MTV Stuttgart Abschied von seinem Erfolgstrainer, der im Sommer sein Amt an Konstantin Bitter abgegeben hatte.

Start in Stuttgart im Dezember 2020

Als Berater wollte er dem Club weiter zur Seite stehen, in Tübingen derweil eine neuartige Krebstherapie fortsetzen. Doch schon zuletzt weilte Aleksandersen in seiner norwegischen Heimat bei seiner Familie, da die Hoffnung auf Heilung schwand. „Er hat jeder und jedem Einzelnen von uns trotz und während seiner Krankheit unheimlich viel Energie, Inspiration und Freude gegeben,“ sagte nun Kim Renkema, die Sportdirektorin des Clubs. Aleksandersen sei mehr als nur ein Erfolgstrainer für den Verein gewesen.

Im Dezember 2020 hatte der Norweger die Stuttgarter Volleyballerinnen übernommen, 2022 führte er das Team zu Meisterschaft und Pokalsieg, im Jahr darauf noch einmal zum Meistertitel, im internationalen Wettbewerb kam der MTV jeweils weit. „Unsere Trauer“, sagte Renkema, „könnte nicht größer sein.“