Birgit Hogefeld auf einem Bild von 1996 Foto: apn

Nach 18 Jahren wird die restliche Strafe der ehemaligen RAF-Frau zur Bewährung ausgesetzt.

Frankfurt/Main - Die wegen mehrfachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilte frühere RAF-Terroristin Birgit Hogefeld kommt auf freien Fuß. Sie habe im Juni 18 Jahre ihrer Strafe verbüßt und werde in den kommenden Wochen aus der Haft entlassen, teilte das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Freitag mit. Die Reststrafe wird zur Bewährung ausgesetzt.

Hogefeld war nach einer Schießerei im Juni 1993 in Bad Kleinen festgenommen worden. Seit 2009 ist die 54-Jährige als Freigängerin im offenen Vollzug.

"In deutlicher Form von der RAF losgesagt"

Der 4. Strafsenat des OLG habe in seiner Entscheidung berücksichtigt, „dass sich die Verurteilte in deutlicher Form von der RAF losgesagt und ihrerseits die persönliche Verantwortung für die von der damaligen RAF begangenen Straftaten übernommen hat“, heißt es in der Mitteilung.

Der Senat habe sich nach Anhörung des Generalbundesanwalts und umfassender Abwägung aller Faktoren sowie einer persönlichen Anhörung der Verurteilten entschieden. Hogefeld hatte den Antrag gestellt, die Reststrafe zur Bewährung auszusetzen.