Ex-Radprofi Sven Krauß schaut die Ullrich-Doku. Foto:  

Sven Krauß fuhr einst für das Team Gerolsteiner. Nun schaut er mit besonderem Blick auf die Lebensbeichte des Tour-de-France-Siegers – weil er zu denen gehört, die sich von den Dopern hintergangen fühlen.

Es hätte viel zu diskutieren gegeben am Ende eines höchst bemerkenswerten Radsport-Jahres. Über die unglaubliche Dominanz des Teams Jumbo-Visma, das durch Primoz Roglic (Giro), Jonas Vingegaard (Tour) und Sepp Kuss (Vuelta) alle drei großen Landesrundfahrten gewonnen hat. Über den spektakulären Wechsel von Roglic zum deutschen Rennstall Bora-hansgrohe. Oder über den bevorstehenden Sommer 2024, in dem sich die Superstars Vingegaard, Pogacar, Roglic und Evenepoel bei der Tour de France einen heroischen Vierkampf liefern wollen. Doch stattdessen sorgte zuletzt ein anderer für Schlagzeilen. Ein Ex-Profi, dessen Geschichte immer noch polarisiert. Ein Athlet, der absolute Höhepunkte und tiefste Abgründe erlebt hat. Ein Mann, dessen Namen gleichermaßen für die Faszination wie die Perversion des Radsports steht.