Joachim Hahn steht vor dem Haus in der Tannenstraße 50, in dem Gretchen Mayer mit ihrer Familie gelebt hat. Foto: Roberto Bulgrin

Joachim Hahn, Kenner der jüdischen Geschichte in Südwestdeutschland, hat die Geschichte einer an Schizophrenie erkrankten Plochingerin erforscht. Er kommt zu dem Schluss, dass Gretchen Mayer 1941 in der Anstalt Winnenden ermordet wurde.

Plochingen - Lange, schwarze Zöpfe soll Gretchen Mayer gehabt haben. Das hat eine der letzten Zeitzeuginnen dem Pfarrer Joachim Hahn erzählt. Die Eltern seien oft mit der Tochter spazieren gegangen. Ihre geistige Behinderung habe man ihr angesehen. Das Mädchen wurde am 10. November 1901 in Plochingen geboren und wohnte mit ihren Eltern und Geschwistern in der Tannenstraße 50. In den frühen Morgenstunden am 1. Oktober 1941 soll sie in der Heilanstalt Winnental –dem heutigen Klinikum Schloss Winnenden – ganz plötzlich an einem Kreislaufversagen gestorben sein soll. Eine Fotografie der Frau gibt es nicht.