Setzt sich für das Naturschutzgesetz ein: Greta Thunberg Foto: AFP/FREDERICK FLORIN

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat sich im Streit um ein weitreichendes EU-Naturschutzgesetz für das Vorhaben stark gemacht.

„Unsere Botschaft an die Politiker lautet, sich für die Natur und die Menschen statt für Profit und Gier zu entscheiden“, sagte die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg am Dienstag vor dem Europaparlament in Straßburg. Unterstützt wurden Thunberg und weitere Aktivisten von mehreren Abgeordneten etwa der Grünen, Sozialdemokraten und Linken. Thunberg hatte vor fünf Jahren mit ihrem „Schulstreik fürs Klima“ die weltweit aktive Bewegung Fridays for Future ins Rollen gebracht.

Das geplante Gesetz zielt darauf ab, Ökosysteme vor dem Kollaps zu retten, indem etwa trockengelegte Moore wieder vernässt und Wälder aufgeforstet werden sollen. Ein weiteres Ziel: mehr Grün auch in Städten.

Bauern demonstrieren gegen das Naturschutzgesetz

Auf der Gegenseite waren Bauern mit Traktoren einem Aufruf des europäischen Bauernverbands Copa-Cogeca gefolgt und demonstrierten vor dem Parlament gegen das Naturschutzgesetz. Sie kritisieren etwa, dass durch das Vorhaben landwirtschaftlich nutzbare Fläche wegfallen würde. Im Parlament wird diese Position unter anderem auch von Christdemokraten, Konservativen und Teilen der Liberalen getragen. So kritisierten Vertreterinnen und Vertreter der christdemokratischen EVP-Fraktion etwa, dass nicht genau klar sei, wie sich neue Vorgaben für Landwirte auf Lebensmittelpreise auswirken könnten.

Am Mittwoch soll abgestimmt werden

Die Abgeordneten diskutierten am Dienstag im Parlament über das geplante Gesetz - am Mittwoch soll abgestimmt werden. Wie die Abstimmung ausgeht, ist offen. Sollte das Gesetz scheitern, läge damit ein Baustein der EU-Umweltpolitik zunächst auf Eis.

Intakte Moore sind beispielsweise gute Speicher für klimaschädliche Treibhausgase und helfen so gegen den Klimawandel. Intakte Ökosysteme helfen zudem dabei, das voranschreitende Artensterben zu mildern. Dabei sind beispielsweise Bestäuber auch für die Landwirtschaft wichtig, da sie etwa bei der Vermehrung von Pflanzen helfen.