Im Café Uferlos spielten InTeam Akustik Rock- und Pop-Cover. Foto: /Philipp Braitinger

Die 18. Esslinger Musiknacht war bestens besucht. Das gut gelaunte Publikum schien sich vor Coronaviren nicht zu fürchten: In den Lokalitäten herrschte dichtes Gedränge und hohe Luftfeuchtigkeit.

Je später der Abend, desto inbrünstiger wurde mitgesungen. „Come on baby light my fire“, hallte es aus den Kehlen der gut gelaunten Besucher im Krokodil. Auf der Bühne rockten Triple Trouble mit Klassikern von den Doors oder mit „Born to be Wild“, im Original von Steppenwolf. „Die Stimmung ist sehr gut“, freute sich der Wirt Manfred Hartmann. Er sei zufrieden, auch mit den Besucherzahlen.

Etwas auf die Ohren bekamen die Besucher einige Meter weiter im Eisbär Metallkeller beim Marktplatz. Dort spielten Kohala, die stets einen kleinen Plüschkoala auf der Bühne dabeihaben. Sie boten Hard’n’ Heavy Klassiker von AC/DC über Deep Purple, KISS, Motörhead und Queensryche bis ZZ Top.

Besucher mussten an den Eingängen abgewiesen werden

Wer zur Musiknacht kommt, darf bekanntermaßen keine Scheu vor einer gewissen Intimität mit Fremden haben. Die Konzerträume waren gut gefüllt. Teilweise mussten Besucher an den Eingängen abgewiesen werden, weil es im Inneren keinen Platz mehr gab. Ausgelüftet wurde beim Wechsel der Lokalitäten. Zahlreiche Nachtschwärmer waren in den Gassen der Altstadt unterwegs auf der Suche nach dem nächsten Konzert.

Viele Besucher zogen Magic Moments im Schwanen mit ihren Schlager- und Partyhits an. Auch hier wurde eifrig mitgesungen. „Die Gefühle haben Schweigepflicht, was ich für dich fühle, zeig’ ich nicht“, sangen die Gäste mit. Nicht nur mit dem Andrea-Berg-Titel traf die Band beim Publikum ins Schwarze. Das tropische Klima im Gewölbekeller heizte die Stimmung weiter an. Zeit zum Pausieren gab es nicht. Mit „Ein Bett im Kornfeld“ und „Cordula Grün“ ging es an dem Abend im Vollgastempo weiter.

Kaum Durchkommen zur Bar

Wer es etwas gediegener mochte, fand ebenfalls Angebote. Im Nali beim Rathaus spielte Ruby Cifuente Latin Pop, Reggaeton, Bachata, Merengue und Salsa. Auch im Café Villa Berg konnte mit Yuri Avantaggiato und Band Italo-Pop in entspannter Atmosphäre genossen werden.

Richtig eng wurde es dagegen in der Gaststätte bei der Post. Dort legten Cover Train Hits von Alice Cooper bis ZZ Top vor. Wer im Inneren zur Bar wollte, musste Ehrgeiz mitbringen. Der Titel „Bring me some Water“ von Melissa Etheridge könnte einigen Gästen aus der Seele gesprochen haben.

Corona spielte für die Besucher offenbar keine Rolle. Es wurde dicht gedrängt und teils mit hoher Luftfeuchtigkeit gefeiert und gesungen. Ganz vergessen werden konnte die Pandemie aber bei der Musiknacht nicht. Wer zu Big Balou in den Palmschen Bau wollte, musste weiterziehen. Das Konzert fiel aus. Die Band konnte nicht auftreten – wegen Corona.