Die junge Geigerin Moné Hattori kommt am 15. März nach Esslingen. Foto: Chihoko Ishii

Die Esslinger Meisterkonzerte werden in der Spielzeit 2019/20 mit hochkarätigen Konzerten fortgesetzt. Der Stuttgarter Konzertveranstalter Michael Russ hält dabei am Konzerttermin immer sonntags um 18 Uhr fest. Dafür hat er gute Gründe.

Esslingen - Im kommenden Jahr kannMichael Russ ein weiteres Jubiläum feiern.Dann wird der Stuttgarter Konzertveranstalter im 25. Jahr die Esslinger Meisterkonzerte organisieren.

Eine Selbstverständlichkeit ist das Jubiläum gewiss nicht. Denn das Geschäft mit der klassischen Musik ist in den vergangenen Jahren nicht leichter geworden. Dass Russ dennoch an den Esslinger Meisterkonzerten festhält, auch wenn sich damit kaum Geld verdienen lässt, hat gleich mehrere Gründe. „Zum einen ist mir diese Esslinger Reihe wirklich ans Herz gewachsen“, sagt der 74-Jährige bei der Vorstellung des Programms. Zum anderen sind die Meisterkonzerte auch ein Dank an die Stadt Esslingen, die mit einem Zuschuss in Höhe von 45 000 Euro jährlich die Reihe überhaupt erst ermöglicht.

Der Preis ist seit vielen Jahren konstant

Und dann gibt es in Esslingen nach wie vor eine treue Klassikgemeinde, die Jahr für Jahr zwischen 125 und 230 Euro zahlt – der Preis ist übrigens seit vielen Jahren konstant –, um bei allen sechs Meisterkonzerten dabei zu sein. In Esslingen, erzählt Michael Russ, habe es in diesem Jahr bisher noch keine einzige Abbestellung gegeben: „Wir werden also wieder rund 300 Abonnenten in der neuen Spielzeit haben.“ Da die Bereitschaft, sich kurzfristig für ein Konzerterlebnis zu entscheiden, wachse, habe sich auch der freie Kartenverkauf für die Einzelkonzerte nicht schlecht entwickelt. „Solange wir das finanziell irgendwie darstellen können, wollen wir die Meisterkonzerte auch weiterhin organisieren“, betont Russ.

Bei der Zusammenstellung des Programms ist Russ immer ein wenig auf die Tourneekalender der Künstler angewiesen. Zum einen müssen sie angesichts der überschaubaren Honorare schon irgendwie in der weiteren Umgebung unterwegs sein, zum anderen müssen sie noch keine Konzerte am Sonntag in ihren Kalendern haben. Denn alle Esslinger Meisterkonzerte finden an Sonntagen, jeweils um 18 Uhr statt.

Der Zufall meint es gut mit Michael Russ

In diesem Jahr hat es der Zufall ausgesprochen gut mit Russ, und damit sehr gut mit den Esslingern gemeint. Denn die 24. Saison hätte von der Qualität der auftretenden Künstler betrachtet allemal das Zeug, eine glanzvolle Jubiläumsspielzeit zu garantieren. Am einfachsten ist die Programmgestaltung beim Eröffnungskonzert, das traditionell die Junge Süddeutsche Philharmonie Esslingen – in diesem Jahr am 29. September – gestaltet. Als Gast dabei ist der Cellist Frank-Michael Guthmann, Solocellist des Mahler Chamber Orchestras. Die Esslinger haben sich neben Haydns Cellokonzert Nr. 2 mit Tschaikowskys 5. Sinfonie ein durchaus ehrgeiziges Projekt ausgewählt.

Für das „diesjährige Weihnachtskonzert“ am 22. Dezember kommt der Trompeter und ARD-Preisträger Simon Höfele mit dem Stuttgarter Kammerorchester ins Neckar Forum. Im Neuen Jahr setzen die Deutschen Bläsersolisten, vier bereits äußerst renommierte und vier junge Bläser, bereits am 19. Januar 2020 den Esslinger Konzertreigen fort.

Auch der Mandolinen-Virtuose Avi Avital kommt

Drei Höhepunkt warten zum Abschluss. Zunächst ist da der Auftritt der jungen Geigerin Moné Hattori am 15. März mit dem ungarischen Franz Liszt Kammerorchester: Moné Hattori zählt zu den spannendsten Geigerinnen der jungen Generation. Bereits den Status als Weltstars genießen die beiden Pianisten Andreas Grau und Götz Schumacher, die als Grau-Schumacher-Piano-Duo am 26. April unter anderem Werke von Bela Bartók, Maurice Ravel und Johannes Brahms spielen. Zum Finale am 17. Mai 2020 präsentiert Michael Russ dann noch den Mandoline-Virtuosen Avi Avital, der in Esslingen zusammen mit dem Pianisten Ohad Ben-Ari auftreten wird. Wer einen Abend mit einem ganz besonderen Klangerfahrung erleben möchte, ist bei Avi Avital bestens aufgehoben.

Weitere Informationen im Internet unter www.sks-russ.de