Das Graffiti soll die Unterführung freundlicher wirken lassen und wilde Schmierereien verhindern. Foto: Roberto Bulgrin

Wenig Grün, kaum Sitzgelegenheiten, viele Pöbeleien und ein Treffpunkt der Obdachlosen- und Trinkerszene – der Esslinger Bahnhof hat ein schlechtes Image. Doch es gibt zaghafte Schritte, um das zu ändern.

Der Esslinger Bahnhof und sein Umfeld sind vielen ein Dorn im Auge. Auch wenn die Stadt das Problem längst erkannt hat – aus Sicht von Bürgerinnen und Bürgern hat sich bisher wenig zum Besseren gewendet. Philip Lietzenmayer etwa hat jetzt einen offenen Brief an den Oberbürgermeister Matthias Klopfer geschrieben, in dem er seinem Ärger Luft macht. „Überall liegt Müll, es riecht nach Fäkalien und man wird bedroht. Von pöbelnden Obdachlosen ganz zu schweigen. Frauen wie Männer haben Angst, über den Bahnhof zu laufen, vor allem nachts“, schreibt der Esslinger, „es fühlt sich wie ein rechtsfreier Raum an, Polizei sucht man vergeblich.“ Der 28-Jährige fordert deshalb eine mobile Polizeistation und ist überzeugt, dass nicht nur er das so sieht. Er sei jung, aufgeschlossen und habe schon in Großstädten wie Berlin gelebt. Trotzdem sei er schockiert über die Zustände am Bahnhof seiner Heimatstadt. „Man weiß kaum, wo man sich hinsetzen soll“, sagt er auf Nachfrage. Die Zustände seien bekannt, trotzdem werde nichts unternommen.