Ein junges Mandelgehölz beschwört die große Weinbautradition. Foto: Horst Rudel

Die Wengerter und die Staffelsteiger haben sich an einer Aktion der Umweltakademie Baden-Württemberg beteiligt. Das Ziel ist hehr, der Einsatz gering.

Esslingen - Wein allein reicht heute nicht mehr aus: Aus Weinbaugebieten sollen jetzt Naturerlebnislandschaften werden. Das ist das Ziel der Aktion „Lebendiger Weinberg“ , die die Umweltakademie Baden-Württemberg zusammen mit der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau sowie zahlreichen Weingütern und Genossenschaften ins Leben gerufen hat. Einer der Bausteine der Aktion sind Pflanzaktionen, wie eine jetzt auch in Esslingen stattgefunden hat.

Alte typische Weinberggehölze

Vor kurzem haben Vertreter der Weingärtner sowie des Stadffelsteigervereins früher im Weinberg typische Gehölze wie die Weinbergquitte und die Weinbergmandel gepflanzt. Laut Claus-Peter Hutter, dem Leiter der Umweltakademie Baden-Württemberg, wächst bei vielen Weinbauern das Interesse an den früher weit verbreiteten, heute aber an vielen Orten aus den Weinbergen verschwundenen Nutzgehölzen sowie selten gewordenen Wildpflanzen wie Schwertlilie, Weinraute und Färbekamille. Mit den Pflanzaktionen will die Umweltakademie, so Hutter, „auf die uralte Weinbergkultur als besonderes ökologisches Element der Landschaft und als Beispiel für eine jahrhundertelange Kultur aufmerksam machen“.

Als Standort für die Neupflanzungen haben die Esslinger Weingärtner nun das Staffelsteigerplätzle, die letzte Station des Esslinger Weinerlebniswegs, ausgesucht. Otto Rapp, selbst Wengerter und Vorsitzender des Staffelsteigervereins, freut sich über die Aktion: „Damit tragen wir auch dazu bei, der Tier- und Pflanzenwelt zu helfen und die Attraktivität der Weinbaugebiete rund um Esslingen zu erhöhen“.

210 000 Bäume sind schon gepflanzt

Seit Beginn der Initiative „Lebendiger Weinberg“ vor acht Jahren hat die Umweltakademie 210 000 Gewächse von Weingütern und Genossenschaften pflanzen lassen. Damit habe man, so Hutter, neben der ökologischen Aufwertung auch einen Beitrag zum regionalen Tourismus und zur breiten Umweltbildung geleistet.